Kardinal Burke will alte Messe im Petersdom feiern

Was sagt Leo XIV. zu den Plänen?

Die alte Form der lateinischen Messe gilt manchen konservativen Katholiken als Kernstück ihrer Art zu glauben und zu beten. Papst Franziskus hat sie weitgehend verbannt. Nun kehrt sie wohl ausnahmsweise zurück in den Vatikan.

Kardinal Raymond Leo Burke teilt während der Eucharistiefeier die Mundkommunion aus / © Jörg Loeffke (KNA)
Kardinal Raymond Leo Burke teilt während der Eucharistiefeier die Mundkommunion aus / © Jörg Loeffke ( KNA )

Papst Leo XIV. setzt offenbar seine Bemühungen um eine Aussöhnung mit der Minderheit der Traditionalisten in der katholischen Kirche fort. Wie der konservative Blog "messainlatino.it" mitteilte, will der US-Kurienkardinal Raymond Leo Burke am 25. Oktober im Petersdom eine Messe nach dem alten lateinischen Ritus zelebrieren.

Pontifikalamt in der alten Form des römischen Ritus in Stuttgart / © Harald Oppitz (KNA)
Pontifikalamt in der alten Form des römischen Ritus in Stuttgart / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Möglichkeiten zur Feier dieser seit 1970 weitgehend verdrängten alten Form des katholischen Gottesdienstes hatte Papst Franziskus 2021 weiter eingeschränkt. Im Petersdom war es seit mehreren Jahren faktisch unmöglich, einer "alten Messe" beizuwohnen, bei der ein Priester mit dem Rücken zu den Gläubigen vor dem Altar leise auf Latein betet.

Pilgerfahrt von Traditionalisten als Anlass

Laut der Mitteilung will Burke die Messe am Kathedra-Altar zelebrieren, der in der Apsis hinter dem Hauptaltar des Petersdoms steht. Die Feier werde Bestandteil der Pilgerfahrt der Anhänger der alten Messe sein, die vom 24. bis 26. Oktober geplant ist. Sie wird von der Vereinigung "Coetus internationalis summorum pontificum" organisiert.

Blick von oben auf den Bronzebaldachin von Gian Lorenzo Bernini über dem Hauptaltar im Petersdom im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Blick von oben auf den Bronzebaldachin von Gian Lorenzo Bernini über dem Hauptaltar im Petersdom im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Kardinal Burke, einer der prominentesten Wortführer der Traditionalisten in der katholischen Kirche, war am 22. August von Papst Leo XIV. offiziell in Audienz empfangen worden. 

Bereits im Juni hatte Burke berichtet, dass er beim neuen Papst für die Wiederzulassung der alten Messe geworben habe. Burke war einer der schärfsten Kritiker von Reformentscheidungen des damaligen Papstes Franziskus (2013-2025) und wurde von diesem aus wichtigen Ämtern im Vatikan entfernt.

Alte Messe

Die "Alte Messe" bezeichnet die Feier der heiligen Messe meist nach dem Messbuch von 1962, dem "Missale Romanum" von Papst Johannes XXIII. Diese Liturgieform wurde durch die Erneuerung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil außer Kraft gesetzt. 1984 gestattete Papst Johannes Paul II. die Feier nach dem Messbuch von 1962 unter bestimmten Voraussetzungen. Papst Benedikt XVI. weitere mit dem Motu proprio "Summorum Pontificum" (2007) die Kriterien für die Zulassung weiter aus. Papst Franziskus schränkte die Feier später mit "Traditionis Custodes" (2021) wieder stärker ein.

Tridentinische Messe / © Natalia Gileva (KNA)
Tridentinische Messe / © Natalia Gileva ( KNA )
Quelle:
KNA