Ettaler Benediktiner verlassen nach 30 Jahren Wechselburg

Entscheidung nicht leichtgefallen

Nach mehr als 30 Jahren beenden die Benediktiner aus dem bayerischen Ettal ihr Engagement in Sachsen und werden ihr Kloster in Wechselburg verlassen. Das Bistum fürchtet, dass der Weggang Auswirkungen auf die Seelsorge haben könnte.

Kloster in Wechselburg / © Animaflora PicsStock (shutterstock)
Kloster in Wechselburg / © Animaflora PicsStock ( shutterstock )

Abt Barnabas Bögle hat den Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, über den Weggang informiert, wie das Bistum am Montag mitteilte. 

Da der Standort nicht weiter von Ettal aus gesichert werden kann, ende das Engagement zum 31. Dezember 2026. Schon ab Oktober 2025 können die Mönche aufgrund des Weggangs von Geistlichen keine Gottesdienste mehr in der Basilika halten. Das Bistum prüfe derzeit, wie die Sonntagsmessen künftig stattfinden können.

Abt Barnabas Bögle / © Sebastian Schulte (Maria Vesperbild)

Die Entscheidung sei den Mönchen nicht leichtgefallen, erläuterte Abt Bögle. Man wisse, welche Bedeutung Wechselburg für viele Menschen in der Region habe. "Unsere Präsenz in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge und bei den Gebetszeiten in der Basilika haben in den vergangenen über 30 Jahren viele Menschen als Hilfe und Stärkung des Glaubens erfahren. Wir haben in unserer Gemeinschaft mehrfach darüber diskutiert und gebetet. Die Entscheidung noch länger hinauszuschieben, wäre jedoch verantwortungslos gewesen", so der Abt.

Herber Verlust für das Bistum

Für das Bistum Dresden-Meißen sei dies ein herber Verlust, erklärte Bischof Timmerevers. "Wir bedauern sehr, dass die Ettaler Benediktiner sich nun zurückziehen. Wechselburg ist ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort. Und dennoch schauen wir dankbar auf das segensreiche Wirken und den wichtigen pastoralen Dienst der Benediktiner in unserem Bistum zurück - vor allem in der geistlichen Begleitung vieler Menschen." 

Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf ( KNA )

Dem Engagement der Mönche sei es zu verdanken, dass die Klosterkirche 2018 zur Basilika minor erhoben wurde, betonte Timmerevers.

Benediktiner

Die Benediktiner sind die älteste heute noch bestehende klösterliche Bewegung der katholischen Kirche im Westen. Der Orden geht zurück auf die Regel des heiligen Benedikt von Nursia (480-547).

In seiner heutigen Form wurde er 1893 von Papst Leo XIII. (1878-1903) gebildet. Als benediktinisch im weiteren Sinne gelten alle Ordensgemeinschaften, die nach der Regel Benedikts leben, etwa Zisterzienser und Trappisten.

Die Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier (shutterstock)
Die Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier / ( shutterstock )
Quelle:
KNA