Entwicklungen in Europa und der Welt, in Politik und Gesellschaft sind für queere Menschen laut einem Seelsorger mehr als besorgniserregend.
"Das macht Angst", sagte Franz Harant in einem Interview des Portals katholisch.de am Montag. Er hoffe, dass Betroffene sich trotzdem "sichtbar machen beziehungsweise sichtbar bleiben". Als queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt.
Prädikat "akzeptierend und offen"
Manche Menschen zeigten sich erstaunt darüber, dass die Kirche sich für LGBTIQ*-Personen engagiere, so der Priester, der die Regenbogen-Pastoral in Österreich leitet. Er hat das Prädikat
"akzeptierend und offen" ins Leben gerufen, durch das sich katholische Institutionen und Pfarreien zu einer offenen Haltung bekennen können.
Dies nutzten bislang "einige wenige Pfarren und vor allem Jugendorganisationen"; andere hätten begonnen, sich mit dem Thema zu befassen. In Deutschland gehöre er einer Arbeitsgruppe an, die über eine ähnliche Initiative nachdenke.
Hoffnung auf Papst Leo XIV.
Manche Menschen seien indes klar dagegen, "dass queere Lebensrealitäten zur Sprache kommen oder gar konkret sichtbar werden", fügte Harant hinzu: "Was man nicht kennt, das macht Angst. Und aus Angst wird abgelehnt bis bekämpft."
Im Bezug auf den im Frühjahr neu gewählten Papst Leo XIV. sagte er, es gelte, diese Lebensrealitäten in den Blick zu nehmen: "Die Weiterentwicklung und Aktualisierung aller bisherigen lehramtlichen Aussagen zu Sexualität stehen an."
Er beobachte auch regionale Unterschiede, so der Geistliche. Aber: "Niemand sollte sich vertreiben lassen oder freiwillig die Heimat verlassen." Es sei wichtig, dass engagierte Menschen ihre Haltung zeigten.
"Die Solidarität von Verbündeten zeigt sich nicht nur durch die Teilnahme an Prides und das Aushängen von Regenbogenflaggen an öffentlichen, kirchlichen und privaten Häusern. Es braucht das selbstverständliche alltägliche Eintreten für LGBTIQ*-Menschen."