Natalia Wörner kritisiert Umgang der Kirche mit Missbrauch

"Vertuschungsdynamiken"

Die Schauspielerin Natalia Wörner hat der katholischen Kirche vorgeworfen, Gewalt gegen Ordensfrauen nicht ausreichend aufzuarbeiten. Sie spielt in einem neuen ARD-Krimi mit, der Fragen aufwirft, die über den Bildschirm hinausgehen.

Natalia Wörner / © Photographer/IPA (Reuters)
Natalia Wörner / © Photographer/IPA ( Reuters )

"Was mich sprachlos macht, sind diese Vertuschungsdynamiken, die es in der katholischen Kirche gibt, sodass die Verbrechen kaum geahndet werden", sagte sie den "Stuttgarter Nachrichten" am Freitag. Anlass ist der neue ARD-Krimi "Die Diplomatin - Tod einer Nonne", in dem sich eine Ordensfrau nach einer Vergewaltigung das Leben nimmt. Wörner betonte, es sei wichtig, dass der Film auf ein strukturelles Problem hinweise.

Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sei ihr seit vielen Jahren ein zentrales Anliegen. Betroffene innerhalb der Kirche müssten mehr Gehör finden. Gleichzeitig hob Wörner hervor, dass der Glaube für viele Menschen eine große Stütze sei. "Ich habe bei der letzten Papstwahl die vielen Menschen gesehen, die in ihrem Glauben tief verankert sind, und finde das sehr berührend." Man solle die Kirche "nie nur schwarz oder weiß sehen".

Hilfe für Opfer von Gewalt

Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen: Zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online. Betroffen von sogenannter Partnerschaftsgewalt sind vor allem Frauen, aber auch Männer.

Am Stephansdom in Wien (Österreich) ist am 13. Dezember 2022 ein großes Plakat des Künstlers Gottfried Helnwein angebracht gegen Gewalt an Frauen und Mädchen mit der Aufschrift "My Sister" (dt. meine Schwester) und dem Jesuszitat aus dem Matthäus-Evangelium "Was ihr für meine geringsten Schwestern und Brüder getan habt, habt ihr mir getan". / © Andreas Gutenbrunner (KNA)
Am Stephansdom in Wien (Österreich) ist am 13. Dezember 2022 ein großes Plakat des Künstlers Gottfried Helnwein angebracht gegen Gewalt an Frauen und Mädchen mit der Aufschrift "My Sister" (dt. meine Schwester) und dem Jesuszitat aus dem Matthäus-Evangelium "Was ihr für meine geringsten Schwestern und Brüder getan habt, habt ihr mir getan". / © Andreas Gutenbrunner ( KNA )
Quelle:
KNA