Polens neuer Präsident Nawrocki besucht im September Papst Leo

Nähe zur Kirche und USA

Mit Reisen zu US-Präsident Trump und Papst Leo XIV. will Polens neuer rechtsnationaler Staatschef Nawrocki seine Nähe zu Amerika und Kirche betonen. Auch eine Einladung des Pontifex nach Polen gilt als wahrscheinlich.

Symbolbild Polnische Fahne / © muchomoros (shutterstock)
Symbolbild Polnische Fahne / © muchomoros ( shutterstock )

Polens neuer Staatspräsident Karol Nawrocki wird am 5. September von Papst Leo XIV. im Vatikan empfangen. 

Zwei Tage nach seiner ersten Auslandsreise zu US-Präsident Donald Trump werde der rechtskonservative Politiker mit dem Papst zusammentreffen, sagte Nawrockis Kabinettschef Pawel Szefernaker am Donnerstagabend.Es wäre die erste Begegnung zwischen dem seit 6. August amtierenden polnischen Staatsoberhaupt und Leo XIV.

Nähe zur katholischen Kirche

Der 42-jährige Nawrocki hatte im Wahlkampf seine Nähe zur katholischen Kirche betont und angekündigt, dass er zu Beginn seiner Präsidentschaft den Papst besuchen werde. 

Andrzej Duda und Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Andrzej Duda und Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Sein Amtsvorgänger Andrzej Duda hatte Leo XIV. Anfang Juli bei einer Privataudienz im Vatikan nach eigenen Angaben nach Polen eingeladen. Auch Nawrocki werde sicher eine solche Einladung an das Kirchenoberhaupt aussprechen, sagte der ebenfalls rechtskonservative Duda damals.

Deutsch-polnische Freundschaft 

Im Gegensatz zu Nawrocki war Duda kurz nach seinem Amtsantritt im August 2015 in Berlin mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck und der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammengekommen, um die deutsch-polnische Freundschaft unterstreichen. 

Nawrocki, der als Bewunderer Trumps gilt, kündigte bisher noch keinen Deutschland-Besuch an. Im Wahlkampf hatte er auch antideutsche Akzente gesetzt.

Katholische Kirche in Polen

Die römisch-katholische Kirche hat in Polen traditionell viel Einfluss. Das hat auch historische Gründe:

Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts, als die drei Nachbarmächte den polnischen Staat für 123 Jahre ganz auflösten, gilt die Kirche als Bewahrerin der nationalen Identität. In den vergangenen Jahren verlor sie aber besonders in der jungen Generation an Ansehen.

Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk (shutterstock)
Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk ( shutterstock )
Quelle:
KNA