Die Finanzlage im Bistum Eichstätt hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert.
Nach eigenen Angaben vom Montag erwirtschaftete die Diözese 2024 ein Minus von 2,3 Millionen Euro. 2023 hatte sie noch einen Überschuss von rund 875.000 Euro gemeldet. Die Gesamterträge des Bistums beliefen sich 2024 laut Mitteilung auf 192,5 Millionen Euro (2023: 196,5 Millionen). Über die Hälfte dieser Erträge, 102,1 Millionen Euro, stammten demnach aus Kirchensteuern (2023: 102,6 Millionen).
Als Grund für die Negativentwicklung führte das Bistum etwa steigende Pensionsverpflichtungen im Personalbereich an. Finanzdirektorin Christine Hüttinger ergänzte: "Dass das Defizit trotz der hohen Belastungen nicht höher ausgefallen ist, ist vor allem auf ein deutlich positives Finanzergebnis zurückzuführen, insbesondere auf die höheren Zinserträge sowie Ausschüttungen und Wertaufholung bei den Finanzanlagen."
"Konsequente Rücklagenpolitik"
"Trotz des Defizits zeigt sich das Bistum in seiner Bilanz insgesamt stabil, auch dank der konsequenten Rücklagenpolitik", hieß es weiter. "So besteht der Großteil des Eigenkapitals des Bistums, 279,9 Millionen Euro von insgesamt 332,3 Millionen Euro, aus zweckgebundenen Rücklagen, die auch für Klimamaßnahmen eingeplant sind."
Die Gesamtaufwendungen beliefen sich 2024 den Angaben zufolge auf 194,8 Millionen Euro (2023: 195,6 Millionen). Rund 41 Prozent der Ausgaben seien in Seelsorge, Bildung und soziale Projekte geflossen.
"Damit bleibt der Fokus auf der Ausrichtung am Menschen und der Stärkung der pastoralen Arbeit in den Gemeinden des Bistums", betonte die Diözese. Für 2025 plant das Bistum mit einem nahezu ausgeglichenen Haushalt mit einem Überschuss von 17.700 Euro.
Weitere Rechtsträger
Der Jahresabschluss wurde laut Mitteilung nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) vorgelegt. Dies gelte auch für weitere diözesane Rechtsträger. So habe sich die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls auf 9,45 Millionen Euro belaufen (2023: 9,17 Millionen).
Bei der Emeritenanstalt sei die Bilanzsumme auf 253,8 Millionen Euro gestiegen (2023: 245,4 Millionen). Auch die Bilanzsumme des Domkapitels habe sich erhöht: von 2,95 Millionen auf rund 3 Millionen Euro.
Die Diözese Eichstätt ist eines von sieben katholischen Bistümern Bayerns. Sie umfasst eine Fläche von 6.025 Quadratkilometern in der Mitte des Freistaats und zählt rund 343.000 Katholikinnen und Katholiken.
Bistum Eichstätt
Das katholische Bistum Eichstätt erstreckt sich auf einer Fläche von 6.025 Quadratkilometern. In vseinen 271 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 342.000 Katholikinnen und Katholiken, das sind gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Bistumsgebiet.
Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. 740 wurde Willibald († 787), ein angelsächsischer Mönch, von Bonifatius in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht. Bischofsweihe und endgültige Niederlassung in Eichstätt markieren die Anfänge des Bistums.
