Andrang auf das Grab von Franziskus bleibt weiterhin groß

Marienheiligtum neu entdeckt

Der Leiter der Marienbasilika, in der Papst Franziskus beigesetzt wurde, berichtet von der Stimmung während der Beerdigung. Außerdem blickt der litauische Kardinal auf den Dienst von Erzbischof Gänswein als Baltikum-Botschafter.

Eine weiße Rose liegt auf dem Grab von Papst Franziskus' in der Basilika Santa Maria Maggiore / © Vatican Media (dpa)
Eine weiße Rose liegt auf dem Grab von Papst Franziskus' in der Basilika Santa Maria Maggiore / © Vatican Media ( dpa )

Der Andrang auf die Basilika Santa Maria Maggiore mit dem Grab von Papst Franziskus ist laut dem Leiter der Kirche ungebrochen. 

Erste Besucher kommen zur Basilika Santa Maria Maggiore um dort das Grab von Papst Franziskus zu besuchen / © Christoph Reichwein (dpa)
Erste Besucher kommen zur Basilika Santa Maria Maggiore um dort das Grab von Papst Franziskus zu besuchen / © Christoph Reichwein ( dpa )

Allein während des Weltjugendtreffens zum Heiligen Jahr vor wenigen Wochen seien täglich mehr als 100.000 junge Menschen in die Kirche gekommen, sagte der zuständige Kardinal Rolandas Makrickas (53) in einem Interview dem Portal katholisch.de (Montag). Auch seitdem dauere der Zustrom weiter an.

Schon zu Lebzeiten von Papst Franziskus seien viele Menschen in die Kirche gekommen und hätten sie "als das erste Marienheiligtum der westlichen Welt" neu entdeckt. Franziskus selbst besuchte die Basilika während seines Pontifikats 126 Mal.

Papst Leo "ein großes Vorbild"

Makrickas sprach auch über die Zeit rund um die Beerdigung von Papst Franziskus und das Konklave zur Wahl dessen Nachfolgers Leo XIV. 

Papst Leo XIV. betet am Grab des verstorbenen Papstes Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore. / © Francesco Sforza/Vatican Media/AP (dpa)
Papst Leo XIV. betet am Grab des verstorbenen Papstes Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore. / © Francesco Sforza/Vatican Media/AP ( dpa )

"Die Reaktion der Menschen während der Beerdigung war außergewöhnlich. So viele nahmen an der Messe teil, füllten die Straßen und beteiligten sich an der Prozession von Sankt Peter nach Santa Maria Maggiore, um ihm die letzte Ehre zu erweisen." Pilger und Einheimische sprächen noch heute darüber.

Auch zu Papst Leo äußerte sich der Kardinal. Er habe mit ihm schon in der Bischofsbehörde zusammengearbeitet und ihn als zutiefst geistlichen Mann kennengelernt. Er sei ein "ein großes Vorbild".

"Gänsweins Mission in den baltischen Ländern wird fruchtbar sein"

Als Litauer beobachtet Kardinal Rolandas Makrickas auch die Arbeit des früheren Papstsekretärs Gänswein als Botschafter im Baltikum und zeigt sich zufrieden.

Erzbischof Georg Gänswein / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Georg Gänswein / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

"Ich glaube, seine Mission in den baltischen Ländern wird fruchtbar sein", sagte der Leiter der Basilika Santa Marria Maggiore in Rom in einem Interview dem Portal katholisch.de (Montag). 

"Es sind keine friedlichen oder einfachen Zeiten in Europa, aber ich bin überzeugt, dass seine Mission sowohl der Kirche als auch der Gesellschaft in den baltischen Ländern zugutekommen wird", führte er weiter aus.

Vor der Ernennung zum Nuntius habe er Gänswein nicht gekannt. Seitdem hätten sich die beiden Männer aber mehrfach in Rom und in Litauen getroffen. Gänswein hatte im Juni das Grab von Papst Franziskus in Santa Maria Maggiore besucht. Nach eigener Aussage habe er sich dort
nach einem Gebet vollständig mit Franziskus versöhnt.

Franziskus hatte Makrickas Anfang 2024 zum Koadjutor des damaligen Erzpriesters, Kardinal Stanislaw Rylko (80), und Ende Dezember zum Kardinal ernannt. Im Juli übertrug Papst Leo XIV. Makrickas die Aufgabe des Erzpriesters an Santa Maria Maggiore - der ausgemachten Lieblingskirche seines Vorgängers, wo sich auch dessen Grab befindet.

Franziskus und die Papstgräber in Santa Maria Maggiore

Papst Franziskus ist nicht wie seine Vorgänger im Petersdom beigesetzt worden, sondern in der römischen Papstbasilika Santa Maria Maggiore. In der seit der Spätantike bestehenden Marienkirche sind bereits sechs Päpste der Kirchengeschichte bestattet; darunter auch der erste Papst aus dem Franziskanerorden, Nikolaus IV. (1288-1292).

Kardinal Kevin Joseph Farrell (m.), Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, drückt einen Siegel auf den Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore, am 26. April 2025 in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Kevin Joseph Farrell (m.), Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, drückt einen Siegel auf den Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore, am 26. April 2025 in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA