Pilger feiern Weihetag von Santa Maria Maggiore in Rom

"Maria Schnee" und Franziskus' Grab

Der 5. August ist der Weihetag der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Seitdem Papst Franziskus dort beigesetzt wurde, strömen immer mehr Pilger dorthin. An diesem Dienstag fiel dann auch noch "Schnee" von der Decke.

Autor/in:
Hilde Regeniter
Basilika Santa Maria Maggiore / © Nattee Chalermtiragool (shutterstock)
Basilika Santa Maria Maggiore / © Nattee Chalermtiragool ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Was erwartet Besucherinnen und Besucher, die einen Moment am Grab des verstorbenen Papstes Franziskus verweilen möchten? Wie sieht es dort aus?

Christian Böck / © Pilgerseelsorge (DBK)
Christian Böck / © Pilgerseelsorge ( DBK )

Pfarrer Christian Böck (Leiter des Pilgerzentrums Rom): Der Pilgerstrom und auch der Andrang vieler Neugieriger, die das Grab des verstorbenen Papstes Franziskus sehen möchten, ist weiterhin ungebrochen. Wer die Warteschlange einmal überwunden hat, merkt, das man kaum stehen bleiben kann. Viele machen an der Grabstätte Selfies, was ein bisschen stört.

Manche Menschen wollen auch beten. Einige Besucherinnen und Besucher sind dabei sehr bewegt, nicht selten fließen Tränen, bei älteren wie auch bei jüngeren Menschen, wenn sie an den Papst denken.

DOMRADIO.DE: Der 5. August ist der Weihetag der Basilika. Denken Sie, dass besonders viele Menschen kommen?

Christian Böck

"Ich erinnere mich noch, dass die Basilika früher ein ruhiger Ort der Stille und des Gebets war."

Böck: Absolut. Viele Menschen besuchen die Basilika natürlich gerade am Weihetag. Aber ich muss sagen, dass Santa Maria Maggiore schon vor der Bestattung des Papstes deutlich an Popularität gewonnen hatte. Ich erinnere mich noch, dass die Basilika früher ein ruhiger Ort der Stille und des Gebets war. Doch mittlerweile ist es dort oft so voll, dass die Menschenmengen fast erdrückend wirken, auch beim Gebet.

Menschen stehen Schlange auf dem Weg zum Grab von Papst Franziskus am 27. April 2025 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Menschen stehen Schlange auf dem Weg zum Grab von Papst Franziskus am 27. April 2025 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

DOMRADIO.DE: Der Gedenktag, also der Weihetag von Santa Maria Maggiore, wurde früher auch als "Maria Schnee" bezeichnet, in Erinnerung an das sogenannte Schneewunder. Dieses Wunder wird jedes Jahr feierlich nachgestellt. Können Sie beschreiben, wie das ist? 

Böck: Ja, es gibt einen Hauptgottesdienst um 10 Uhr, zelebriert vom Erzpriester der Basilika, ein Kardinal. Gegen Ende der Liturgie werden dann weiße Rosenblätter von der Decke herab auf die versammelte Gemeinde gestreut, in Erinnerung an das Ereignis dieses Schneefalls mitten im heißen August. 

Es regnet weiße Blütenblätter, zur Erinnerung an das Schneewunder, in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom / © Marco Calvarese/Romano Siciliani (KNA)
Es regnet weiße Blütenblätter, zur Erinnerung an das Schneewunder, in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom / © Marco Calvarese/Romano Siciliani ( KNA )

DOMRADIO.DE: Im vergangenen Jahr war Papst Franziskus selbst noch bei der Feier anwesend, jetzt ist er in Santa Maria Maggiore bestattet. Wie sieht es aus, wenn man an sein Grab kommt? 

Böck: Man betritt die Basilika entweder durch den normalen Eingang für Besucherinnen und Besucher oder durch die Heilige Pforte, die im Heiligen Jahr geöffnet ist, was nur alle 25 Jahre der Fall ist. Direkt danach reiht man sich bereits in die Schlange ein, um das Grab von Papst Franziskus besuchen zu können.

Eine weiße Rose liegt auf dem Grab von Papst Franziskus am 27. April 2025 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Eine weiße Rose liegt auf dem Grab von Papst Franziskus am 27. April 2025 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Es befindet sich auf der linken Seite der Basilika, und man muss etwa 15 Minuten anstehen, bis man am Grab vorbeigehen kann. Vor Ort sind Ordner im Einsatz, die darauf achten, dass der Besuch zügig verläuft und niemand zu lange verweilt, damit möglichst viele Pilgerinnen und Pilger die Gelegenheit haben, am Grab innezuhalten.

Das Interview führte Hilde Regeniter.

Franziskus und die Papstgräber in Santa Maria Maggiore

Papst Franziskus ist nicht wie seine Vorgänger im Petersdom beigesetzt worden, sondern in der römischen Papstbasilika Santa Maria Maggiore. In der seit der Spätantike bestehenden Marienkirche sind bereits sechs Päpste der Kirchengeschichte bestattet; darunter auch der erste Papst aus dem Franziskanerorden, Nikolaus IV. (1288-1292).

Kardinal Kevin Joseph Farrell (m.), Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, drückt einen Siegel auf den Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore, am 26. April 2025 in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Kevin Joseph Farrell (m.), Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, drückt einen Siegel auf den Sarg mit dem Leichnam von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore, am 26. April 2025 in Rom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
DR

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