Weihbischof Wörner nennt Carlo Acutis ein "Wunder"

"Beeindruckt mich zutiefst"

Jeans, E-Mail und Eucharistie. Das sind ein paar Stichworte zu Carlo Acutis. Er wird ein neues Vorbild für katholische Jugendliche weltweit. Der Augsburger Weihbischof Florian Wörner sieht in ihm ein Zeichen für Gottes Wirken heute.

Papst Leo XIV. signiert ein Bild des als Cyber-Apostel bekannten, seligen Carlo Acutis / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. signiert ein Bild des als Cyber-Apostel bekannten, seligen Carlo Acutis / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Augsburger Weihbischof Florian Wörner ist fasziniert vom als "Internetpatron" bekannten Seligen Carlo Acutis.

Im Interview mit der katholischen Zeitung "Die Tagespost" (Montag) sagte er: "Für mich ist er ein Wunder und ein Zeichen dafür, dass Gott auch heute im Menschen Großes wirken kann."

Weihbischof Florian Wörner / © Julia Steinbrecht (KNA)
Weihbischof Florian Wörner / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Carlo Acutis habe schon mit sieben Jahren sehr entschieden und konsequent seinen Glauben gelebt. Mit elf habe er begonnen, eine Website über eucharistische Wunder zu erstellen, "voller Begeisterung für die Glaubenswahrheit, dass Christus in der Eucharistie wirklich gegenwärtig ist", so Wörner. "Er war ein ganz normaler Jugendlicher mit Jeans, Turnhosen und E-Mail-Adresse und gleichzeitig jemand, der einen steilen geistlichen Weg ging. Das beeindruckt mich zutiefst."

Glaube im Alltag - Vorbild Acutis

Weihbischof Wörner hatte die internationale katholische Jugendbewegung "Jugend 2000" zum Jubiläum der Jugend nach Rom begleitet. Wie die Zeitung berichtet, sei er in Assisi zur Gruppe gestoßen. Dort habe er erklärt, Carlo Acutis werde neuer Patron der Jugendbewegung. 

Wörner sagte, er wünsche jungen Leuten, dass sie aus Rom den Mut mitnähmen, ihren Glauben im Alltag zu leben und darüber zu sprechen: Der selige Carlo Acutis sei ein starkes Vorbild dafür, den Alltag mit dem Glauben zu verbinden. "Ich persönlich erlebe auf solchen Treffen immer wieder diese Freude und Begeisterung. Auch wenn man am Ende solcher Tage etwas müde ist, ich fahre jedes Mal mit Dankbarkeit, Faszination und neuer Kraft zurück nach Hause", so Wörner.

Junge Menschen sollten bei internationalen Treffen die Erfahrung machen, dass der Glaube etwas Schönes ist, sagte der Weihbischof.

Grab von Carlo Acutis in Assisi / © Alessandra Tarantino / AP (dpa)
Grab von Carlo Acutis in Assisi / © Alessandra Tarantino / AP ( dpa )

"Wenn sie eintauchen in eine lebendige Glaubensgemeinschaft, Gebet und Anbetung erleben, die Sakramente feiern, besonders Eucharistie und Beichte, und sich zugleich inhaltlich mit dem Glauben beschäftigen." So wachse Interesse und entstehe Begeisterung.

Weltjugendtage oder das Jubiläum der Jugend seinen großartige Gelegenheiten, damit Jugendliche erfahren könnten: "Der Glaube trägt durch Höhen und Tiefen, gibt Sinn und ein Ziel."

Wörner sagte, bezogen auf neue Wege, die christliche Botschaft in modernen Gesellschaften zu verkünden, könnten die Menschen in Deutschland viel von anderen Ländern lernen. "Gerade in ärmeren Regionen wird der Glaube oft viel selbstverständlicher gelebt: die Sakramente, das öffentliche Bekenntnis, das Engagement im Alltag." Bei internationalen Großtreffen komme es zu Begegnungen. "Ich bin gern katholisch, auch weil unsere Kirche weltumspannend ist und Menschen aus unterschiedlichsten Nationen einander bereichern", erklärte er.

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.

Heiligsprechung (dpa)
Heiligsprechung / ( dpa )
Quelle:
KNA