Bistum Eichstätt erwartet Neustart mit neuem Bischof im Frühjahr 2026

Lokomotive gesucht

Das Bistum Eichstätt wünscht sich einen Bischof mit neuen Ideen. Dompropst Alfred Rottler rechnet im Frühjahr 2026 mit einem neuen Oberhirten für sein Bistum. Warum der Neuanfang im Jahr 2026 starten soll und was die Leute hoffen.

Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom / © Katharina Gebauer (KNA)
Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom / © Katharina Gebauer ( KNA )

Das sagte der Diözesanadministrator am Montag im katholischen "Radio Horeb". Der 68-Jährige leitet derzeit übergangsweise das Bistum. Von seiner Wahl zum Diözesanadministrator sei er "nicht ganz so überrascht" gewesen - das habe sich abgezeichnet, sagte Rottler.

Gregor Maria Hanke / ©  Julia Steinbrecht (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Anders sei das beim Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke gewesen. Der habe zwar immer anklingen lassen, dass er nicht bis zu seinem 75. Geburtstag mache, "aber dass es jetzt so plötzlich und so schnell geht - da war ich total überrascht". Der Diözesanadministrator leitet in der bischofslosen Zeit das Bistum - mit fast allen Befugnissen. Einschränkungen gebe es bei Priester- oder Altarweihen, erklärt Rottler. Außerdem dürfe er keine einschneidenden Maßnahmen ergreifen, wie etwa eine neue Pastoralraumplanung.

Wie geht es weiter im Bistum?

Rottler erklärte, das Domkapitel habe die Gläubigen einbezogen, indem es die Gremien um ein Bischofsprofil bat. "Welche Eigenschaften braucht er, welches Profil braucht er?", erklärte Rottler. In dem Zusammenhang hätten die Gremien auch Namen von aus ihrer Sicht geeigneten Priestern nennen können.

Erzbischof Nikola Eterovic / © Gordon Welters (KNA)
Erzbischof Nikola Eterovic / © Gordon Welters ( KNA )

Dann schicke das Domkapitel eine Liste mit Wunschkandidaten an den päpstlichen Botschafter in Deutschland. Nuntius Nikola Eterovic erhalte auch von anderen bayerischen Bischöfen solche Listen und könne selbst Kandidaten vorschlagen. Seine Aufgabe sei es, eine Dreierliste mit Vorschlägen an die Bischofskongregation in Rom zu schicken. Diese werde in Rom geprüft und Papst Leo treffe die endgültige Entscheidung, so Rottler.

Was Eichstätt sich wünscht

"In unserem Fall kam ganz oft der Wunsch nach einer synodalen Arbeitsweise", sagt der Diözesanadministrator. Außerdem solle es mit einem neuen Bischof einen Neuanfang geben und man solle mit originellen Ansätzen versuchen, die Menschen für den Glauben zu begeistern.

"Ich denke, dass ein neuer Bischof zunächst einmal zuhören muss, um einen Einblick ins Bistum zu gewinnen", sagte Rottler. Dann solle er die Verantwortlichen "für einen Neuaufbruch ins Boot bringen", meint er. Das könne man gut mit einem Zug vergleichen: "Der Zug braucht eine Lokomotive."

Bistum Eichstätt

Das katholische Bistum Eichstätt erstreckt sich auf einer Fläche von 6.025 Quadratkilometern. In vseinen 271 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 342.000 Katholikinnen und Katholiken, das sind gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Bistumsgebiet. 

Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. 740 wurde Willibald († 787), ein angelsächsischer Mönch, von Bonifatius in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht. Bischofsweihe und endgültige Niederlassung in Eichstätt markieren die Anfänge des Bistums.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA