Papst und Vatikan wollen größere Mitbestimmung von Laien

Veränderungen aktiv mitgestalten

Nach dem Willen des Vatikans und Papst Leo XIV. sollen katholische Laien ein größeres Mitbestimmungsrecht bei kirchlichen Veränderungen erhalten. Grundlage für die Forderung ist das Schlussdokument der abgeschlossenen Weltsynode.

Eindruck von der Eröffnung der Weltsynode. / © Andrew Medichini (dpa)
Eindruck von der Eröffnung der Weltsynode. / © Andrew Medichini ( dpa )

Wie aus einem am Montag im Vatikan veröffentlichten Dokument hervorgeht, sind Laien, auch Frauen, aufgerufen, die Umsetzung der Ergebnisse der katholischen Weltsynode in ihren jeweiligen Pfarreien mit voranzutreiben. Sogenannte "synodale Teams" sollen die Bischöfe bei Entscheidungen beraten.

Diese Teams sind nur ein Bestandteil der Bestimmungen für die Umsetzung der im vergangenen Oktober erfolgten Beschlüsse zum Ende der Weltsynode. Leos Vorgänger Papst Franziskus hatte den weltweiten synodalen Prozess ins Leben gerufen und vor seinem Tod noch einmal verlängert. Die ausführende Phase soll im Oktober 2028 mit einer kirchlichen Versammlung in Rom abgeschlossen werden. Es wäre die erste Versammlung dieser Art in der Geschichte der katholischen Kirche.

Praktische und strukturelle Veränderungen

Dazwischen sollen in mehreren Stufen die Diözesen und Ortskirchen weltweit Veränderungen nach einem gemeinsamen Fahrplan angehen. Im ersten Halbjahr 2027 ist eine Versammlung auf Ebene der Diözesen geplant, gefolgt von einer Versammlung auf nationaler Ebene der Bischofskonferenzen. Im ersten Drittel des Jahres 2028 soll es kontinentale Versammlungen geben. Die Evaluation dient der Vorbereitung auf die große Versammlung 2028 im Vatikan, die das Synoden-Sekretariat im Vatikan vorbereitet.

Grundlage ist das Schlussdokument der Weltsynode "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Mission", das Papst Franziskus als Teil des päpstlichen Lehramts verankert hatte. Ziel des Prozesses sind praktische und strukturelle Veränderungen, um die Kirche dauerhaft synodaler zu machen, die Evangelisierung zu stärken und neue Wege des kirchlichen Handelns zu ermöglichen.

Weltsynoden-Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum

Im Oktober findet im Vatikan das erste von zwei zentralen Treffen der Weltsynode statt. Zum ersten Mal dürfen auch Frauen mit abstimmen. Bei der Zusammenkunft geht es vor allem um neue Wege der Mitbestimmung in der Kirche. Zudem sind der Umgang der Kirche mit Frauen und sexuellen Minderheiten sowie die künftige Rolle der Bischöfe Themen. Bei der Synode debattieren auch stimmberechtigte Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit. Über die Beschlüsse der Synode entscheidet am Ende der Papst.

Mitglieder aus Deutschland:

Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Ein Kardinal sitzt alleine in der Synodenaula und liest bei der Kardinalsversammlung / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
epd