Die drei Priesteramtskandidaten wurden in der Eichstätter Schutzengelkirche zu Diakonen geweiht: Nikolai Losev, Jonas Reißmann und Sebastian Scharnagl. Da der Bischofsstuhl der Diözese derzeit vakant ist, hatte Diözesanadministrator Alfred Rottler den aus der Region stammenden Weihbischof mit der Weihe beauftragt. Bittschi, gebürtiger Eichstätter, ist seit vielen Jahren im Bistum Sucre in Bolivien tätig.
In seiner Predigt betonte der Weihbischof die dreifache Aufgabe des Diakons: die Verkündigung des Evangeliums, die Mitwirkung an der Feier der Sakramente sowie den Dienst an den Armen und Ausgegrenzten – ganz im Sinne von Papst Franziskus, der immer wieder zur Nähe zu den Menschen an den Rändern der Gesellschaft aufrief.
Im Gebet Kraft finden
"Wir haben eine Mission", sagte Bittschi in seiner Ansprache. Diese bestehe darin, Menschen zu Gott zu führen und ihnen Hoffnung zu schenken. "Euer Herz soll brennen – wie das Herz Jesu und das Herz der Muttergottes. Ihr sollt Brandstifter der Liebe Gottes sein." Die Diakone seien berufen, Christus durch Wort, Sakrament und tätige Nächstenliebe zu verkünden.
Er ermutigte die Neu-Geweihten, im Gebet Kraft zu finden, im Dienst am Nächsten aufmerksam zu sein und stets ein hörendes Herz zu bewahren. Dabei verwies er auf das Zeugnis der Heiligen und rief dazu auf, regelmäßig das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. "Seid Mitarbeiter an der Freude der Menschen, nicht Herren über ihren Glauben", zitierte er den Apostel Paulus.
Musikalisch wurde der Festgottesdienst von der "Messa di San Giuseppe" von Johann Ernst Eberlin umrahmt, mit Ava Malek Esmaeili (Sopran) und Rudolf Pscherer (Orgel). Zudem war die Schola der Alumnen des Priesterseminars zu hören. Der Gottesdienst in der Schutzengelkirche wurde live auf den Internetseiten des Bistums übertragen und ist hier abrufbar.
Die neuen Diakone im Porträt
Nikolai Losev stammt ursprünglich aus der Pfarrei Unbefleckte Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria in Moskau (Russland) und absolviert sein Pfarrpraktikum im Pfarrverband Nürnberg-Langwasser. Die Freude am Glauben treibe ihn an, Priester zu werden. "Ich wünsche mir, diese Freude niemals zu verlieren", sagte er nach der Weihe.
Jonas Reißmann kommt aus der Pfarrei Mariä Aufnahme in den Himmel in Roth und befindet sich derzeit im Pfarrpraktikum in Herz Jesu, Ingolstadt. Ihm sei es wichtig, mit den Menschen in Beziehung zu treten und die frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden. "Ich möchte zeigen, dass wir eine freudige Botschaft haben – nichts Trauriges."
Sebastian Scharnagl, beheimatet in der Pfarrei St. Canisius in Ingolstadt, sammelt praktische Erfahrungen im Pfarrverband Berching. Sein Wunsch als Diakon und später als Priester sei es, den Glauben im Alltag weiterzugeben. "Ich hoffe, in den Pfarreien Menschen zu treffen, die gemeinsam mit mir diesen Weg gehen."
Die Diakonenweihe
Die katholische Kirche kennt drei Stufen des Weihesakraments: Bischof, Priester und Diakon. Für Männer, die sich auf das Priestertum vorbereiten, ist die Diakonenweihe eine notwendige Vorstufe. Sie berechtigt unter anderem dazu, die Taufe zu spenden sowie kirchliche Trauungen und Begräbnisse zu leiten. Die Priesterweihe ist für den 25. April des kommenden Jahres vorgesehen.