Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester

Zuständigkeit im Ausland

Das Bistum Eichstätt hat das Dienstverhältnis mit einem aus dem Ausland stammenden Priester mit sofortiger Wirkung beendet. Das teilte die Pressestelle der Diözese mit. Grund seien Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen den Geistlichen.

Ein Pfarrer in Talar stützt seine Hand auf den Tisch in einer Sakristei. / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Pfarrer in Talar stützt seine Hand auf den Tisch in einer Sakristei. / © Harald Oppitz ( KNA )

Die möglichen Taten sollen im Heimatland des Priesters geschehen sein. In der Mitteilung ist von einem "anonymen Hinweis mit tatsächlichen Anhaltspunkten" die Rede, den das Bistum Ende Mai erhalten habe. Hinzu seien weitere Erkenntnisse aufgrund von Recherchen gekommen.

Das Bistum leitete nach eigenen Angaben umgehend alle ihm vorliegenden Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weiter. Sie stehe in engem Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Weiter heißt es in der Mitteilung, im Normalfall würde das Bistum in einem solchen Fall eine kirchenrechtliche Voruntersuchung einleiten und Maßnahmen wie eine Freistellung des Priesters, ein Verbot öffentlicher Messfeiern sowie eine Reduzierung der Bezüge verhängen.

Da sich die Vorwürfe aber auf mögliche Taten außerhalb Deutschlands bezögen und der Beschuldigte nicht dem direkten Zuständigkeitsbereich des Bistums Eichstätt unterstehe, sei dies nicht möglich.

Vatikan unterrichtet

Die Verantwortung für weitere kirchenrechtliche Schritte liege beim Heimatbistum des Priesters, hieß es. Es sei über die Vorwürfe sowie die Beendigung der Zusammenarbeit informiert worden. Auch habe Eichstätt zur Unterstützung des betreffenden Bistums die Behörde für die Glaubenslehre im Vatikan über den Fall und das Vorgehen unterrichtet. Ziel seien größtmögliche Transparenz und eine sorgfältige Aufklärung der Anschuldigungen.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Gremien des betroffenen Pfarrverbandes wurden informiert, wie es hieß. Für den Geistlichen gelte die Unschuldsvermutung. Das Bistum bietet möglichen Betroffenen an, sich bei externen Ansprechpersonen oder dem Betroffenenbeirat zu melden.

Italiens Bischöfe planen Studie zu Missbrauch durch Geistliche

Italiens Bischöfe planen eine Pilotstudie über sexuellen Missbrauch durch Geistliche in den Jahren 2001 bis 2021. Dazu wurde in den vergangenen Monaten eine Testphase mit Beteiligung einiger Diözesen durchgeführt, wie die Italienische Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Vollversammlung in Rom mitteilte. Für die wissenschaftliche Untersuchung seien das Istituto degli Innocenti in Florenz und das Zentrum für Opferforschung und Sicherheit in Bologna zuständig. Sie seien als unabhängige Institutionen anerkannt.

Italienische Bischöfe hinter einer Madonnenfigur / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Italienische Bischöfe hinter einer Madonnenfigur / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA