Papst Leo XIV. kehrt in Sommerpause nach Castel Gandolfo zurück

Rückzug in die Albaner Berge

Franziskus verschmähte die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo und ließ dort ein Museum einrichten. Zum Leidwesen der Bewohner. Doch sein Nachfolger Leo XIV. kehrt bald an den Ort in den Albaner Bergen zurück.

Die Gärten auf dem Gelände der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Die Gärten auf dem Gelände der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Der Papst kommt zurück nach Castel Gandolfo. Vom 6. bis zum 20. Juli werde sich Leo XIV. für eine Auszeit in die dortigen päpstlichen Villen zurückziehen, teilte der Vatikan am Dienstag mit. 

An beiden Sonntagen dieser Periode will Leo sein übliches Mittagsgebet auf dem dörflichen Platz vor dem Papstpalast sprechen. Zudem sind Messen in der Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo (13. Juli) und in der Kathedrale von Albano (20. Juli) geplant.

Ankunft von Papst Leo XIV. zur Jubiläumsaudienz im Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Ankunft von Papst Leo XIV. zur Jubiläumsaudienz im Petersdom / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Auch das lange Wochenende am traditionellen römischen Hochsommer-Feiertag "Ferragosto" (Mariä Himmelfahrt) wird der Papst in Castel Gandolfo verbringen. Am Freitag, 15. August, werde er die Messe in der dortigen Pfarrkirche feiern und am Sonntag, 17. August, nach dem Angelusgebet nach Rom zurückkehren, so die Mitteilung.

Seit Urban VIII. (1623-1644) nahmen die meisten Päpste im Juli und August ein paar Wochen Auszeit vom heißen Rom in der Sommerresidenz in den Albaner Bergen. Zuletzt zogen sich Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) immer wieder in die Anlage auf 426 Metern Höhe zurück. Papst Franziskus brach mit dieser Tradition, er blieb auch im Sommer im Vatikan und reduzierte lediglich sein Arbeitspensum.

Aufschwung für Castel Gandolfo?

Für den 8.000-Einwohner-Ort Castel Gandolfo bedeutete die sommerliche Abwesenheit des Papstes einen erheblichen Rückgang an Pilgern und Touristen. Die Umwandlung des Papst-Palastes zum Museum, inklusive der päpstlichen Gemächer, konnte dies nicht auffangen. Dem Vernehmen nach sollen diese weiterhin für Besucher zugänglich bleiben. Leo XIV. könnte sich in ein anderes Gebäude auf dem 55 Hektar großen Anwesen zurückziehen, etwa in die Villa Barberini. Seine Entscheidung könnte er bereits während seines Blitzbesuchs vor Ort am 5. Juni getroffen haben.

Anders als die Päpste vor Franziskus will der 69-Jährige offenbar keine Staats- und Regierungschefs hoch über dem Albaner See empfangen und auch keine Generalaudienzen halten. Der Vatikan teilte mit, dass vom 2. bis einschließlich 23. Juli alle öffentlichen wie privaten Audienzen des Papstes ausgesetzt werden. 

Castel Gandolfo

Die päpstliche Residenz in Castel Gandolfo (shutterstock)
Die päpstliche Residenz in Castel Gandolfo / ( shutterstock )

Die "Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo" sind seit fast 400 Jahren Sommersitz der Päpste. Das oberhalb des Albaner Sees 30 Kilometer südöstlich von Rom gelegene Städtchen zählt zu den "Castelli Romani". In diesen höher gelegenen Ortschaften haben schon seit der Antike wohlhabende Römer ihre Sommervillen.

Die Päpstliche Sommerresidenz umfasst drei Villen sowie Park- und Gartenanlagen. Den heutigen "Apostolischen Palast", einen schlichten Barockbau, in dem sich das Appartement des Papstes mit Blick auf den Albaner See befindet, erwarb 1596 Papst Clemens VIII. (1592-1605).

Quelle:
KNA