Wer spricht das "Habemus papam"?

Die Ehre gebührt Kardinal Mamberti

Zum zweiten Mal in Folge wird ein Franzose der Welt den Namen des neuen Papstes verkünden, wenn der weiße Rauch aufgestiegen ist. Diesmal ist es der oberste Richter in der katholischen Kirche, Kardinal Dominique Mamberti.

Autor/in:
Alexander Brüggemann
Kardinal Dominique François Joseph Mamberti / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Kardinal Dominique François Joseph Mamberti / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Es werden wohl die berühmtesten fünf Minuten seiner langen Laufbahn sein. Der französische Kardinal Dominique Mamberti wird das nächste "Habemus papam" sprechen - also jene Formel, mit der von der Mittelloggia des Petersdoms aus der neue Papst der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird.

Das Amt, das den 73-Jährigen dafür bestimmt, ist das des Kardinalprotodiakons. Denn Mamberti war bislang nicht nur Leiter der Apostolischen Signatur, des Obersten Gerichtshofs der katholischen Kirche, und damit (nach dem Papst) der oberste Richter in der katholischen Kirche. Seit 2024 ist er auch der dienstälteste Kardinal aus der Klasse der Kardinaldiakone, der noch nicht die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten hat.

Mamberti ist erst der 26. Kardinalprotodiakon, der die berühmten Worte sprechen darf. Zum Beispiel kamen während der gut 26-jährigen Regierungszeit Johannes Pauls II. (1978-2005) neun Kardinalprotodiakone nicht zum Zuge.

Geboren in Marokko

Geboren 1952 im marokkanischen Marrakesch und aufgewachsen auf der Insel Korsika, wurde Mamberti dort 1981 im Bistum Ajaccio zum Priester geweiht. 1986 begann er seine vatikanische Laufbahn im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls in Algerien. Weitere Stationen unter anderen waren die Vatikan-Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York, der Libanon und der Sudan.

Kardinal Dominique Mamberti / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Dominique Mamberti / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Seit 2006 war Mamberti dann vatikanischer Außenminister, ernannt in der Frühzeit Papst Benedikts XVI. Aus diesen Jahren stammen als Auszeichnungen das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2007), das Großkreuz des Sterns von Rumänien (2008) und der Titel eines Komturs der Ehrenlegion (2009). 2014 dann, unter Franziskus, erfolgte die Versetzung als Leiter der Signatur.

Zweiter Franzose in Folge

Kardinal Mamberti ist der zweite französische Kardinal in Folge, der den Namen des neuen Papstes bekanntgeben würde. 2013 verkündete Kardinal Jean-Louis Tauran (1943-2018) die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus. 2005 gab der Chilene Jorge Medina Estevez (1926-2021) die Wahl Benedikts XVI. bekannt.

Irgendwann nach dem 7. Mai wird dann auch die Weltöffentlichkeit auf Dominique Mamberti blicken. Irgendwann nach dem Weißen Rauch wird der der Kardinalprotodiakon auf die Loggia des Petersdoms treten, um der aufgeregten, womöglich "Viva il Papa" skandierenden Menschenmenge auf dem Platz zu verkünden: "Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus Papam!" - Ich verkünde euch eine große Freude. Wir haben einen Papst!

Ablauf des Konklaves

Millionen Menschen in aller Welt verfolgen gespannt die Vorbereitungen für die Wahl eines Nachfolgers von Papst Franziskus. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) skizziert die Termine der nächsten Tage - mit den möglichen Wahlgängen und ungefähren Zeitangaben der Rauchzeichen bis einschließlich Sonntag.

Mittwoch, 7. Mai

10 Uhr: Messe "Pro eligendo Romano Pontifice" ("Für die Wahl des römischen Papstes") unter Leitung von Kardinaldekan Giovanni Battista Re im Petersdom

Vor dem Konklave (dpa)
Vor dem Konklave / ( dpa )
Quelle:
KNA