Patriarch Sako hofft auf ostkirchenfreundlichen Papst

Ostkirchen wünschen sich Aufmerksamkeit

Der Nahe Osten und seine Christen lagen Papst Franziskus am Herzen. Das hofft der irakische chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael Sako auch für den Nachfolger. Minderheit zu sein bedeute nicht, vernachlässigt zu werden.

Kardinal Louis Raphael I Sako / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Louis Raphael I Sako / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der verstorbene Papst Franziskus hat nach Worten des chaldäischen Patriarchen Kardinal Louis Raphael Sako eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung der Christen im Nahen Osten eingenommen. 

Das Oberhaupt der katholischen Ostkirche äußerte laut einem Bericht auf der Internetseite des Patriarchats am Freitag die Hoffnung, dass auch der Nachfolger dem Nahen Osten und seinen östlichen Kirchen nahestehen werde.

Von Franziskus zum Kardinal erhoben

Diese Kirchen fühlten sich an den Rand gedrängt und erhielten trotz existenzieller Herausforderungen nicht die nötige Aufmerksamkeit, so Sako. Dabei stellten sie die Wurzeln der Kirche dar, die das Evangelium in die Welt getragen hätten, auch wenn sie heute zu Minderheiten geworden seien. "Eine Minderheit zu sein, bedeutet nicht, dass wir vernachlässigt werden sollten", so der Iraker.

Der 76-jährige Sako wurde 2018 von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben. Er gehört damit zu den Wählern eines neuen Oberhaupts für die weltweit etwa 1,4 Milliarden Katholiken.

Christen im Irak

Der Irak zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten des Christentums. Dessen Ursprünge im Zweistromland werden bis auf den heiligen Apostel Thomas zurückgeführt. Im irakischen Kernland, dem früheren Mesopotamien, stellten Christen vor der islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert die Bevölkerungsmehrheit. Ihr Anteil nahm danach immer weiter ab.

Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw (dpa)
Papst Franziskus zu Besuch im Irak / © Ameer Al Mohammedaw ( dpa )
Quelle:
KNA