Kardinal
Ernest Simoni

Ernest Simoni / © Cristian Gennari/Romano Sicilian (KNA)

Der albanische Priester Ernest Simoni hat die Altersgrenze von 80 Jahren lange überschritten hat, er ist 97 Jahre alt, sei seine bewegende Geschichte hier auch kurz erzählt. Albanien war lange Zeit das einzige Land der Welt, das offiziell atheistisch regiert wurde. Jeder Einsatz für die Religion wurde unter Strafe gestellt. Das hat der 1928 geborene Ernest Simoni am eigenen Leibe gespürt. 18 Jahre verbrachte er unter der sozialistischen Diktatur in Gefangenschaft, weil er als junger Priester eine Weihnachtsmesse gefeiert hatte. 

Folter und Isolation gehörten zum Alltag. Fast zwei Jahrzehnte musste er unter lebensbedrohlichen Umständen in einer Miene 500 Meter unter Tage arbeiten. Als er entlassen wurde, lebte er sicherer, aber nicht angenehmer: Bis zum Ende der Diktatur arbeitete er als Kanalarbeiter täglich zwischen Dreck und Fäkalien. Als Christ und Priester konnte er in all dieser Zeit nur heimlich wirken.

Als Papst Franziskus 2014 Albanien besuchte, schilderte ihm Simoni sein Schicksal. Der Papst war überrascht und bewegt. "Ich wusste nicht, dass euer Volk so gelitten hat." Anscheinend ging ihm das Schicksal des albanischen Zwangsarbeiters auch nach seiner Rückkehr nach Rom nicht aus dem Kopf. Zwei Jahre später ernannte er Ernest Simoni, damals bereits 88 Jahre alt, zum Kardinal. Eine Wendung, die sich der Zwangsgefangene unter der kommunistischen Diktatur sicher in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.

Stand:
Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!