von Einsiedeln
Heiliger Meinrad

Mönch und Einsiedler im ersten Jahrtausend
Abbildungen der Heiligen Gallus und Meinrad in der Dreifaltigkeitskirche in Bern, Schweiz (shutterstock)
Abbildungen der Heiligen Gallus und Meinrad in der Dreifaltigkeitskirche in Bern, Schweiz / (shutterstock)

Meinrad wurde kurz vor 800 im Sülchgau bei Rottenburg geboren. Seine Eltern sandten ihn zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau, wo er später Priester und Mönch wurde. 

Abt Erlebald sandte den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch Meinrad verspürte eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler ans Südufer des Sees und um 835 schließlich in den "Finstern Wald", wo er 26 Jahre lebte. Meinrad pflegte ein intensives Gebetsleben, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn besuchten. Vor allem machte er seinem Namen alle Ehre: Meginrat bedeutet nämlich "grosser Ratgeber". In seiner "Vita" wird Meinrad mit allen Eigenschaften eines guten Benediktinermönchs geschildert: "Er gab sich alle erdenkliche Mühe, die Gelübde zu halten, immer zum Gehorsam bereit, streng im Fasten, unermüdlich im Gebet, grosszügig in Werken der Liebe, vor allem aber demütig den Brüdern untergeordnet."

Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, gab ihnen aber zu verstehen, dass er sie durchschaute. Darauf erschlugen sie ihn und ergriffen die Flucht, wurden aber nach einer Legende von den beiden Raben Meinrads bis nach Zürich verfolgt. Dort wurden sie erkannt, verurteilt und hingerichtet. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet.

Meinrad spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Klosters Einsiedeln in der Schweiz. "Ohne ihn gäbe es weder unsere Klostergemeinschaft noch den heutigen Bezirk Einsiedeln", schreiben die dortigen Benediktinerbrüder. Das Kloster wurde im Jahr 934 an der Stelle seiner Einsiedelei gegründet, nachdem schon zuvor Eremiten um den seligen Benno von Strassburg die Erinnerung an das vorbildiche Leben des Heiligen Meinrad wachgehalten haben. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück. Seit 1984 ruht sein Haupt in einem silbernen Reliquiar im Hauptaltar der Klosterkirche. 

Patron des Gebietes um Einsiedeln. Er wird dargestellt als Bendiktinermönch mit Brot, Weinkrug, zwei Raben, Keule und Märtyrerpalme. Für "Meinrad" sind auch folgende Namen gebräuchlich: Meginrad

(Quellen: Kloster Einsiedeln, Diözese Rottenburg-Stuttgart, Heiligenlexikon von Dr. Manfred Becker-Huberti)

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