Prof. Dr.
Thomas Sternberg

Ehemaliger ZdK-Präsident und Politiker
Thomas Sternberg (r.) im Gespräch auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Thomas Sternberg (r.) im Gespräch auf der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (Synodaler Weg)

Thomas Sternberg, geboren am 20. April 1952 im sauerländischen Elspe, gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden katholischen Intellektuellen und Kulturpolitikern Deutschlands. 

Der Bildungsweg des verheirateten Vaters von fünf Kindern begann ungewöhnlich: Nach dem Volksschulabschluss absolvierte Sternberg ab 1966 eine Bäckerlehre. Parallel zur Berufstätigkeit holte er am Abendgymnasium das Abitur nach und studierte anschließend Germanistik, Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Münster, Rom und Bonn. Er promovierte zwei Mal, 1983 zum Dr. phil. und 1988 zum Dr. theol.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn und Dozent am Katholisch-Sozialen Institut in Bad Honnef sammelte Sternberg frühe Lehrerfahrung. 1988 wurde er Direktor der Katholisch-Sozialen Akademie "Franz Hitze Haus" in Münster, die er zu einem Impulsgeber gesellschaftlicher, ethischer und kirchlicher Debatten entwickelte. Seit 2001 lehrt er zudem als Honorarprofessor für Kunst und Liturgie an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster.

Politisch engagiert sich Sternberg seit 1974 in der CDU. Von 1989 bis 2004 prägte er im Rat der Stadt Münster die Kulturpolitik, später auch als kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Auf Bundesebene wirkte er in der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" mit und ist bis heute in kultur- und medienpolitischen Gremien vertreten, darunter der WDR-Rundfunkrat und der Kunsthochschulbeirat des Landes NRW.

Seine größte öffentliche Sichtbarkeit erreichte Sternberg durch sein Wirken im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Von 2015 bis 2021 war er dessen Präsident – und damit eine der zentralen Stimmen des deutschen Laienkatholizismus. In dieser Rolle leitete er auch den 101. Deutschen Katholikentag 2018 in Münster.

Gemeinsam mit Reinhard Kardinal Marx gründete Sternberg 2019 den Synodalen Weg, den er bis 2021 mitverantwortete. Dieses Reformprojekt, das nach der Aufarbeitung der Missbrauchskrise entstand, brachte Bischöfe und Laien in einen intensiven Dialog über Machtstrukturen, Sexualmoral, priesterliche Lebensformen und die Rolle der Frau in der Kirche. 

Heute wirkt er weiterhin kulturpolitisch: Als ehrenamtlicher Präsident der Kunststiftung NRW fördert er Kunst und Kultur in all ihrer Vielfalt und bleibt damit seiner Überzeugung treu, dass kulturelle Bildung und gesellschaftlicher Dialog untrennbar miteinander verbunden sind.

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