Fast die Hälfte der Familien von Wirtschaftskrise betroffen

Ort des Zusammenhalts

Rund 40 Prozent der Familien in Deutschland sind laut einer Allensbach-Umfrage von den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen. Laut Monitor fordern die meisten Befragten weiterhin eine bessere Vereinbarkeit von Familien und Beruf sowie mehr Zeit für Familie.

 (DR)

Wie Allensbach-Chefin Renate Köcher am Dienstag bei der Vorstellung des «Familienmonitors 2009» in Berlin mitteilte, fürchten vor allem Väter mit minderjährigen Kindern den Verlust ihrer Arbeitsplätze, weil sie oftmals in besonders krisenanfälligen Branchen tätig sind.

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) betonte, dass «Familie nach wie vor Ort des Zusammenhalts» und das «entscheidende soziale Netz» sei. Drei Viertel der Befragten bezeichnete den familiären Zusammenhalt als «eng» oder «ziemlich eng». Als wichtigste Voraussetzung für ein gutes Aufwachsen der Kinder nannten die meisten Umfrageteilnehmer eine harmonische Partnerschaft der Eltern. Im Osten lag allerdings das Streben nach finanzieller Sicherheit leicht vorne.

Zu den wichtigsten Zukunftsausgaben des Staates gehört für die meisten Befragten die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik mit Maßnahmen wie dem Kampf gegen Arbeitslosigkeit, der Sicherung der Renten, dem Abbau der Staatsverschuldung oder Steuersenkungen. Die Schwerpunkte in der Familienpolitik selbst sollten nach Ansicht der Umfrage-Teilnehmer vor allem in der Förderung junger Familien liegen.

Laut Studie befürworten inzwischen 77 Prozent der Befragten das 2007 eingeführte Elterngeld. Von der Leyen kündigte im Falle einer erneuten Regierungsverantwortung den Ausbau der Partnermonate und ein Teilzeitelterngeld an, das zeitlich flexibler gehandhabt werden könne.

Der «Familienmonitor» wurde zum zweiten Mal nach 2008 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vorgelegt. Im Mittelpunkt der diesjährigen Befragung standen diesmal unter anderem die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Familien.