Zwölf Stämme

Glaubensgemeinschaft "Zwölf Stämme" / © Daniel Peter (epd)
Glaubensgemeinschaft "Zwölf Stämme" / © Daniel Peter ( epd )

Die Zwölf Stämme ist eine Sondergemeinschaft mit christlich-rigoristischem Hintergrund. Sie wurde Anfang der 1970er Jahre von Elbert Eugene Spriggs (auch Gene Spriggs und – innerhalb der Glaubensgemeinschaft – Yoneq genannt) gegründet.

Die Zwölf Stämme sehen sich als bibeltreu und in der Tradition des Urchristentums, insbesondere der Jerusalemer Urgemeinde und der von ihr praktizierten Gütergemeinschaft. Die Medien und weite Teile der Öffentlichkeit betrachten die Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme als eine fundamental-christliche Sekte. Die ihr vorgeworfene Misshandlung von Kindern wurde in mehreren Gerichtsverfahren bestätigt, woraufhin sie nach Tschechien übersiedelte.

Die Zwölf Stämme sind nicht mit der gleichnamigen, von Vernon Carrington innerhalb der Rastafari begründeten Bewegung zu verwechseln. Die Zwölf Stämme leben und arbeiten zusammen in Kommunen. Diese sind streng hierarchisch gegliedert. Die männlichen Mitglieder werden "Brüder", die weiblichen "Schwestern" genannt. Frauen sind den Männern klar untergeordnet.

Der Tagesablauf ist streng reguliert und beginnt mit einem gemeinschaftlichen Morgentreffen. Männer tragen in aller Regel Bärte und langes Haar. Dies wird biblisch und aus der Tradition des Judentums heraus begründet. Frauen tragen weite Hosen, Röcke oder Kleider. Die "Brüder" und "Schwestern" der Gemeinschaft müssen hart und lange arbeiten, bekommen keinen Lohn und verzichten auf persönliches Eigentum. Eine Krankenversicherung wird wie jede staatliche Sozialleistung abgelehnt.