Zehntausende bei propalästinensischer Demonstration in Washington

Pro-palästinensische Demonstration in Washington
Pro-palästinensische Demonstration in Washington

Bei einer Großdemonstration in der US-Hauptstadt Washington haben Zehntausende Teilnehmer "Freiheit für Palästina" gefordert. Sie verlangten am Samstag unter anderem einen Waffenstillstand in den Kämpfen zwischen Israel und der Hamas und dass die USA Hilfszahlungen an Israel einstellen. Die Veranstalter sprachen von der größten propalästinensischen Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten, an der 300 000 Menschen teilgenommen hätten. Auch Prominente wie Schauspielerin Susan Sarandon und der Sänger Macklemore waren mit dabei. Offizielle Schätzungen der Polizei zur Zahl der Teilnehmer gab es zunächst nicht.

Nach einer Kundgebung am Nachmittag (Ortszeit) zogen viele Demonstrierende in einem Protestzug vor das Weiße Haus. Ein Journalist der "New York Post" veröffentlichte auf X (früher Twitter) ein kurzes Video aus der Menge: Darin ist zu sehen, dass die Demonstrierenden am Zaun vor dem Amtssitz des US-Präsidenten rütteln und die Pfeiler des Zauntors mit Handabdrücken in roter Farbe beschmiert worden sind. Auf das Gelände des Weißen Hauses konnten sie nicht vordringen. Präsident Joe Biden war am Samstag in seinem Strandhaus in Delaware.

Den Protest hatte ein Bündnis von Bürgerrechts- und Anti-Kriegs-Organisationen initiiert. In sozialen Netzwerken waren auch Fotos von Bussen mit Demonstranten aus Städten wie New York, Atlanta und Philadelphia zu sehen.

Unter den weitestgehend friedlich demonstrierenden Teilnehmern machten bereits am Nachmittag auch einige mit aggressiveren Parolen auf sich aufmerksam. Unter anderem wurde Plakaten US-Präsident Joe Biden wegen seiner Unterstützung für Israel als "Genozid-Joe" verunglimpft. Ein Redner auf der Bühne stachelte die Teilnehmer dazu auf, mit ihm zu skandieren: "It is right to rebel! Israel can go to hell!" ("Es ist richtig zu rebellieren! Israel kann zur Hölle fahren!"). (dpa / 5.11.2023)