Wie geht es weiter nach dem Bischofs-Rücktritt im Bistum Osnabrück?

Osnabrücker Dom / © Tobias Arhelger (shutterstock)

Nach dem Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode wird das Bistum Osnabrück wohl länger auf einen neuen Bischof warten müssen. Bei den anstehenden Schritten und der Wahl eines Nachfolgers kommt dem Domkapitel eine Schlüsselrolle zu. Das Gremium aus acht Priestern wählt am Montagabend zunächst einen sogenannten Diözesanadministrator. Am Dienstag will das Bistum voraussichtlich über die Personalie informieren. Dieser Übergangsverwalter leitet die Diözese, darf allerdings keine grundlegenden Veränderungen vornehmen.

Der Bischofssitz in Osnabrück ist seit dem Rücktritt von Bode am Samstag vakant. Zeitgleich endete automatisch auch die Amtszeit des Verwaltungschefs, Generalvikar Ulrich Beckwermert. Vorübergehend steht Weihbischof Johannes Wübbe an der Spitze des Bistums.

Bis ein neuer Bischof eingesetzt wird, dauert es üblicherweise mehrere Monate, manchmal auch über ein Jahr. Das Verfahren ist in Verträgen - sogenannten Konkordaten - zwischen dem Staat und dem Heiligen Stuhl in Rom geregelt und in den Bistümern in Deutschland unterschiedlich.

In Osnabrück gilt das Preußische Konkordat. Es sieht vor, dass das Domkapitel eine Liste mit geeigneten Kandidaten in den Vatikan schickt, von dort drei Vorschläge zurückbekommt und davon einen Mann zum Bischof wählt. Ein Kandidat muss mindestens 35 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren Priester sein. Die Person kann aus dem Bistum Osnabrück kommen, aber auch aus einem anderen Bistum.

Das Domkapitel in Osnabrück besteht aus acht Priestern. Der Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der Synodale Weg, hatte sich mit großer Mehrheit für eine Beteiligung von Laien an der Bischofswahl ausgesprochen. Laut Bistumssprecher will das Domkapitel das nun auch umsetzen. Die Verträge sehen eine Beteiligung bisher allerdings nicht vor. In welcher Form Laien bei der Bischofswahl in Osnabrück eingebunden werden, ist also noch unklar. Vorbildcharakter könnten bereits laufende Verfahren zur Beteiligung von Nicht-Priestern an der Bischofswahl im Erzbistum Paderborn haben. (KNA/26.03.2023)