Weniger Krebsbehandlungen im Krankenhaus im ersten Corona-Jahr

Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung (dpa)
Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung / ( dpa )

Im ersten Corona-Jahr sind in Deutschland weniger Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt worden. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zum Weltkrebstag (Freitag) mitteilte, wurden im Jahr 2020 etwa 1,45 Millionen an Krebs erkrankte Menschen im Krankenhaus versorgt, 6 Prozent weniger als im Jahr 2019 mit 1,54 Millionen Patienten. Außer den Krebsbehandlungen sei auch die Zahl der Krebsoperationen in Krankenhäusern um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Krankenhausbehandlungen insgesamt gingen laut Statistikamt im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück. Die Statistiker verwiesen auf eine hohe Auslastung der Krankenhäuser im ersten Corona-Jahr, unter anderem durch Covid-19-Patienten. Das habe dazu geführt, dass planbare Behandlungen und Operationen verschoben wurden. Auch hätten mutmaßlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte vermieden, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten. Am stärksten zurückgegangen seien 2020 Behandlungen in der Rheumatologie, der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde und der Kinderheilkunde mit jeweils einem Minus von etwa 20 Prozent.

Laut Statistikamt ist Krebs einer der vier häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt. So waren 2020 demnach 9 Prozent aller stationären Behandlungen auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Zudem war Krebs den Angaben zufolge 2020 für knapp ein Viertel aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Der Anteil sei allerdings von 25 Prozent im Jahr 2019 auf 23 Prozent im Jahr 2020 gesunken. Zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen zählten Lungen- und Bronchialkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Prostatakrebs. (KNA, 3.2.2022)