Weltklimaverhandlungen von A bis Z

Die zentralen Begriffe

Symbolbild: Sorge um das Klima  (shutterstock)

Bei internationalen Gipfeln wie der Weltklimakonferenz ist es für Außenstehende manchmal schwierig zu verstehen, worüber genau verhandelt wird und welche Themen besprochen werden.

Oftmals wird mit englischen Schlagworten, Städtenamen oder Abkürzungen gearbeitet, um sich schneller zu verständigen.

Nachfolgend ein Glossar über die wichtigsten Begriffe zur Weltklimakonferenz:

ANPASSUNG: Sagt jemand "Klimaanpassung", heißt es, sich vorzubereiten: auf heißere Sommer, höhere Meeresspiegel, mehr Dürren, heftigere Stürme. Das geht zum Beispiel über die Entwicklung hitzebeständiger Getreidesorten, den Bau von Deichen oder mehr Grün in den Städten.

BOGA: Beyond Oil and Gas Alliance ist ein Bündnis von Staaten und Regionen mit dem Ziel, schneller aus der Öl- und Gasproduktion auszusteigen.

COP ist die Abkürzung für "Conference of the Parties", also Konferenz  der Vertragsparteien - Staaten, die dem UN-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen beigetreten sind.

DEKARBONISIERUNG: Für das englische Carbon steht das C von CO2. Dekarbonisierung ist der Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Kohle.

ERDERWÄRMUNG: Bislang hat sich die Erde seit dem Zeitraum von 1850 bis 1900 um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt.

FINANZFAZILITÄT: Unter dem Schlagwort wird diskutiert, dass Industriestaaten ärmeren Ländern unkompliziert Geld zur Verfügung stellen, auf das sie bei Klimaschäden zugreifen können.

GREEN CLIMATE FUND: Der Grüne Klimafonds ist das zentrale Instrument der "internationalen Klimafinanzierung".

HEISSZEIT: Wort des Jahres 2018 der Gesellschaft für deutsche Sprache. Es klingt wie Eiszeit und bezieht sich auf einen extremen Sommer ebenso wie auf den Klimawandel.

INTERNATIONALE KLIMAFINANZIERUNG: Hilfen für arme Staaten für Klimaschutz und Anpassung an die Erderwärmung. Die Industriestaaten haben zugesichert, von 2020 bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar dafür bereitzustellen. Bislang wurde das Versprechen nicht erfüllt.

JUST ENERGY TRANSITION PARTNERSHIPS: JETPs sind Partnerschaften, bei denen Industriestaaten ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen.

KYOTO: 1997 wurde in Japan das Kyoto-Protokoll verabschiedet. Demnach sollten die traditionellen Industriestaaten ihre Emissionen bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Dieses Ziel wurde erreicht. Große Verschmutzer wie die USA machten allerdings nicht mit.

LOSS AND DAMAGE: Klimabedingte Schäden und Verluste etwa durch Dürren, Stürme und Überschwemmungen.

MITIGATION: zu Deutsch: Minderung. Konkret: Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre muss vermindert werden. Das kann gelingen, wenn der CO2-Ausstoß reduziert und Wälder aufgeforstet werden.

NDC: Der englische Ausdruck Nationally Determined Contributions steht für die nationalen Ziele bezüglich der Kohlendioxid-Reduktion.

OZONLOCH: War das große Umweltthema vor dem Klimawandel. 1987 wurde das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht verabschiedet. Es galt als Meilenstein der internationalen Umweltpolitik.

PARIS: Das 2015 verabschiedete Pariser Abkommen brachte nach jahrelangem Ringen den Durchbruch, weil es das Ziel enthält, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.

QUOTE: Da Frauen bei internationalen Klimaverhandlungen unterrepräsentiert sind, fordern Initiativen wie "She Changes Climate" mehr Geschlechtergerechtigkeit.

REDD+: Steht für ein UN-Waldschutzkonzept: Wenn Entwicklungsländer nachweisen können, dass sie ihren Wald erfolgreich geschützt haben, bekommen sie von den Industrienationen Geld für jede Tonne reduziertes Kohlendioxid.

SCHUTZSCHIRM: Der "Global Shield" gegen Klimarisiken steht bei der Konferenz in Ägypten auf der Tagesordnung. Es handelt sich um Versicherungen, über die klimabedingte Schäden ausgeglichen werden.

TIPPING POINTS sind Kipp-Punkte, kritische Ereignisse, die dramatische Kettenreaktionen auslösen können. Dazu gehören Eisschilde an Nord- und Südpol, Korallenriffe oder der Amazonas-Regenwald.

UNFCCC ist die Abkürzung für das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen zum Klimawandel mit 198 Vertragsparteien. Es wurde 1992 in
Rio de Janeiro verabschiedet. Fast alle Länder der Welt bekannten sich damit erstmals zur Notwendigkeit, gegen den Klimawandel vorzugehen.

V20: Unter dem Namen "Vulnerable Twenty", also die verletzlichen Zwanzig, haben sich Finanzministerien von Staaten vernetzt, die besonders stark vom Klimawandel bedroht sind. Dazu gehören afrikanische Länder sowie kleine Inselstaaten.

WELTKLIMARAT: Der sogenannte IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist das führende internationale Gremium zu  wissenschaftlichen Fragen und Antworten rund um die Erderwärmung.

XR: Kürzel für die Gruppe "Extinction Rebellion", die ebenso wie die Gruppen "Letzte Generation" oder "Ende Gelände" mit drastischen Aktionen für mehr Klimaschutz protestieren.

YETI AIRLINES: Nepalesische Fluggesellschaft, erreichte mit Hilfe des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) unter anderem durch Aufforstung Klimaneutralität.

ZERTIFIKATE: Verursacher von Treibhausgasen müssen Zertifikate für jede Tonne ausgestoßenes CO2 vorweisen. Sind die aufgebraucht, können sie von anderen gekauft werden.

(epd)