Verhältnis von Staat und Religion in Indonesien

Kirche in Indonesien / © lil-mo (shutterstock)

In Indonesien gibt es sechs anerkannte Religionen, den Islam (ca. 87% der Bevölkerung), die evangelische und katholische Kirche (zusammen etwa 9%), den Hinduismus (2%, vornehmlich auf Bali und in Ostjava); den Buddhismus (und Taoismus, etwa 1%) und den Konfuzianismus; außerdem Naturreligionen (etwa 1%).

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes ist Indonesien das Land mit den meisten Muslimen weltweit, aber kein islamischer Staat. Die Verfassung garantiert die Religionsfreiheit für den Islam, Buddhismus, Christliche (protestantische) Kirche, Katholische Kirche, Konfuzianismus, Hinduismus. Gestützt ist dies auf diesogenannte "Pancasila", die fünf Grundsätze der nationalen Ideologie und Verfassung: die (1) des Glaubens an ein göttliches Prinzip, (2) der Achtung der Menschenwürde, (3) der nationalen Einheit, (4) der Demokratie und (5) der sozialen Gerechtigkeit. In manchen Landesteilen sehen sich religiöse Minderheiten wie Ahmadiya, Christen oder Schiiten dennoch gelegentlich banachteiligt, bedroht oder sogar Gewalttaten durch Angehörige der Religion der lokalen Mehrheit ausgesetzt. Solche Vorfälle spiegeln nicht die Regierungspolitik wieder, machen aber Defizite beim Minderheitenschutz und in der Rechtsstaatlichkeit deutlich. Der Großteil der muslimischen Bevölkerungsmehrheit vertritt in ihrer Glaubenspraxis eine ausgesprochene Toleranz gegenüber anderen Religionen. (Auswärtiges Amt)