UN-Klimagipfel

Die Staats- und Regierungschefs stehen für ein Gruppenfoto zusammen beim UN-Klimagipfel COP27 / © Nariman El-Mofty/AP (dpa)
Die Staats- und Regierungschefs stehen für ein Gruppenfoto zusammen beim UN-Klimagipfel COP27 / © Nariman El-Mofty/AP ( dpa )

Mehr als 60 Länder haben beim UN-Klimagipfel in New York zusätzliche Anstrengungen im Kampf gegen die gefährlich schnell zunehmende Erderwärmung versprochen. Große Wirtschaftsmächte wie Deutschland, Frankreich und China präsentierten ihre Pläne ebenso wie Tonga, die Seychellen und andere kleine Inselstaaten, die vom Klimawandel besonders stark betroffen sind.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Gipfel einberufen, um die Dringlichkeit eines verstärkten Kampfes gegen den Klimawandel zu verdeutlichen. 70 Ankündigungen neuer Maßnahmen kamen zusammen. Unter anderem verpflichteten sich 77 von 193 Mitgliedern der Vereinten Nationen, bis 2050 klimaneutral zu werden, also unter dem Strich keine Treibhausgase mehr zu produzieren. Auch Deutschland zählt zu diesen Ländern. 102 Städte, 10 Regionen und 93 Konzerne schlossen sich diesem Ziel an. 70 Länder versprachen, ihren nationalen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise ab 2020 zu erhöhen.

Weiteres deutliches Signal: Russland trat per Regierungsverfügung dem Klimaschutzabkommen von Paris offiziell bei. Unklar blieb aber, wie die Regierung den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 reduzieren will. Die Rohstoffgroßmacht, die vor allem von ihren Gas- und Ölressourcen lebt, gehört zu Ländern mit dem höchsten Ausstoß von Kohlendioxid.

Überraschend nahm auch US-Präsident Donald Trump an dem Gipfel teil. Trump gilt als mächtigster Bremser beim Kampf gegen den Klimawandel. Nach seinem Amtsantritt verkündete er den Ausstieg aus dem zentralen Pariser UN-Klimaabkommen - und das als Staatschef des Landes mit dem zweithöchsten Ausstoß klimaschädlicher Gase.

Die Welt hinkt weit hinter den Zielen des Pariser Abkommens von 2015 hinterher. Ziel ist es, die Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, möglichst auf 1,5 Grad. Wenn man alles zusammennimmt, was die Staaten bisher zugesagt haben, steuert der Planet aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auf rund 3 Grad zu. Das hat katastrophale Folgen, die jetzt schon in vielen Weltregionen sehr deutlich zu spüren sind, zum Beispiel durch den steigenden Meeresspiegel und die Zunahme extremer Wetterphänomene wie Wirbelstürme. (dpa, 24.9.19)