Stichwort "Herz-Jesu-Verehrung"

Jesus-Statue in der Herz-Jesu-Kathedrale in Skopje / © Harald Oppitz (KNA)
Jesus-Statue in der Herz-Jesu-Kathedrale in Skopje / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Verehrung des Herzens Jesu ist ein besonderer, traditioneller Ausdruck katholischer Frömmigkeit. Das "heiligste Herz" Jesu Christi steht dabei als Symbol seiner Liebe zu den Menschen. Schon in Antike und Frühmittelalter gab es Anklänge an ein Bild von Kirche, die aus dem Herzen Jesu erwächst. Förderung erfuhr diese Tradition durch die deutsche Mystik des Hoch- und Spätmittelalters, aber auch durch die Orden der Franziskaner und Kartäuser.

Den Durchbruch zu einer europa- und weltweiten Frömmigkeitsform und Verehrung verschaffte ihr die französische Sühnetheologie des 17. Jahrhunderts, vor allem die Visionen der heiliggesprochenen Salesianerin Margareta Maria Alacoque (1647-1690) aus Paray-le-Monial in Burgund. Die Ordensfrau bat König Ludwig XIV., ganz Frankreich dem Herzen Jesu zu weihen und dafür in Paris eine Kirche zu errichten. Erfüllt wurde dieser Auftrag 200 Jahre später durch den Bau der nationalen Sühnebasilika Sacre-Coeur auf dem Montmartre.

Auch der Jesuitenorden verbreitete die Herz-Jesu-Frömmigkeit - die dagegen von der Aufklärung bekämpft wurde. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gründeten sich Gebetsgemeinschaften und Herz-Jesu-Bruderschaften. Papst Pius IX. führte 1856 das Herz-Jesu-Fest für die Gesamtkirche ein; auch seine Nachfolger bis zu Pius XII. förderten die Verehrung. Das katholische Hochfest wird am dritten Freitag nach Pfingsten begangen.

(Quelle: kna, 03.11.2020)