Stichwort: 50 Jahre Grüne Damen und Herren

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Deutschlands erste Grüne Dame war die Bonnerin Brigitte Schröder. Als Gattin des damaligen Außenministers Gerhard Schröder (CDU) hatte sie in den 1960er Jahren in Washington die Klinikhelferinnen "Pink Ladies" kennengelernt. Zurück in Bonn machte sie aus den rosa Kitteln der US-Amerikanerinnen lindgrüne und schickte ab 1969 erste ehrenamtliche Helferinnen in evangelische Krankenhäuser in Düsseldorf, Köln und Bonn. Damit schuf Schröder eine der bundesweit größten Ehrenamtlichenorganisationen: die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe (eKH), die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Nach einigen Jahren baute Schröder auch Gruppen in Seniorenheimen auf. 1979 wurden die ersten Grünen Herren tätig. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 gelang es Schröder und ihrer Bonner Mitstreiterin Ehrengard von Cossel auch noch, den Freiwilligendienst in den neuen Bundesländern anzukurbeln. Teile des Nachlasses der Gründerin gingen 2004 als Kapital in die Brigitte-Schröder-Stiftung über, die seither die eKH fördert.

Für die Modernisierung und Weiterentwicklung der eKH sorgten ab 1996 Schröders Nachfolgerin Gabriele Trull und seit 2013 Käte Roos. Für die Aus- und Fortbildung sowie die Begleitung sorgt die eKH selbst, für den Versicherungsschutz meist die Einrichtungen. Mit der neuen Vorsitzenden Roos zog die Bundesgeschäftsstelle 2013 von Bonn an ihren heutigen Standort Berlin.

Aktuell sind mehr als 7.600 eKH-Mitarbeiter bundesweit in 396 Krankenhäusern und 133 Altenhilfeeinrichtungen aktiv, darunter gut 600 Grüne Herren. Sie unterstützen das Pflegepersonal und die Ärzte. Sie besuchen und sprechen auf Wunsch mit Patienten, übernehmen kleine Besorgungen für sie, nehmen sich Zeit und tragen so zur Heilung der Patienten bei. (epd)