Sommer

Sonnenuntergang in Neppermin auf Usedom / © Joachim Heinz (KNA)
Sonnenuntergang in Neppermin auf Usedom / © Joachim Heinz ( KNA )

Jahreszeiten entstehen, weil die Erde die Sonne umkreist und dabei die Erdachse nicht im rechten Winkel zur Umlaufbahn steht, sondern um 23,4 Grad geneigt. Auf dem Teil der Erde, der der Sonne jeweils näher zugewandt ist, herrschen wärmere Temperaturen. Dort ist dann Sommer. Deswegen gibt es auch einen Nord- und einen Südsommer, je nachdem, ob die Nord- oder Südhalbkugel der Sonne näher ist.

Sommersonnwende

Astronomisch beziehungsweise kalendarisch beginnt der Sommer mit dem längsten Tag des Jahres; ab dann werden die Tage wieder kürzer: Auf der Nordhalbkugel ist das zwischen dem 20. und 22. Juni. In diesem Jahr war es der 21. Juni (5.32 Uhr). Der letzte Sommertag 2021 ist der 21. September. Auf der Südhalbkugel ist astronomischer Sommeranfang am 21. oder 22. Dezember. Für die Meteorologen wechseln die Jahreszeiten - aus statistischen Gründen - immer am jeweiligen Monatsanfang. So startet der meteorologische Sommer in Deutschland am 1. Juni.

Das Wort Sommer ist laut Etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache seit dem 8. Jahrhundert belegt. Es stammt aus dem Althochdeutschen "sumar" und dem Mittelhochdeutschen "sumer". Denkbar, aber nicht belegt ist die Ableitung vom indogermanischen "sem" mit der Bedeutung "semi" für Halbjahr als Aufteilung in Sommer- und Winter-Halbjahr.

Sommersonnwendfeiern

Die Sonnenwende wird in vielen Kulturen mit Bräuchen und Riten begangen. Heute noch werden in Deutschland und einigen europäischen Regionen (Skandinavien, Baltikum, Frankreich) beispielsweise Johannisfeuer entzündet, die im 12. Jahrhundert erstmals belegt wurden. Dieses Feuer wird meist in der Nacht vor dem Johannistag (24. Juni) entfacht. Dem Volksglauben nach sollte der Brauch Dämonen abwehren.

Häufige Beachtung findet der Sommer in Literatur und Kunst. Von William Shakespeares Komödie "Der Sommernachtstraum" (1605) über Claude Monets Gemälde "Sommer" (1874) bis zum gleichnamigen Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848).

Die heiße Jahreszeit wird häufig in Sprichwörtern und Liedern thematisiert: Die Bauernregel "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer" ist ähnlich einprägsam wie das Lied von Entertainer Rudi Carrell (1934-2006) aus dem Jahr 1975: "Wann wird's mal wieder richtig Sommer". Fußballfreunden ist das "Sommermärchen" der WM 2006 ein Begriff, und vom Jahr 2019 wird vielen der "Jahrhundertsommer" mit Rekordtemperaturen im Gedächtnis bleiben.

(Quelle: kna, 05.07.2021)