SchUM-Gemeinden Speyer, Worms und Mainz

Ein jüdischer Mann trägt einen blauen Kippah mit einem Davidstern / © Nelson Antoine (shutterstock)
Ein jüdischer Mann trägt einen blauen Kippah mit einem Davidstern / © Nelson Antoine ( shutterstock )

SchUM meint das Bündnis der drei mittelalterlichen jüdischen Gemeinden Speyer, Worms und Mainz am Rhein. Der Name leitet sich aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte her: Schin (Sch) für Schpira, Waw (U) für Warmaisa und Mem (M) für Magenza. Die Gemeinden erlebten ihre Blütezeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Sie galten auch als "Jerusalem am Rhein".

Bis heute spielen die SchUM-Gemeinden und deren Gelehrte in der jüdischen Welt eine Rolle. Von den Gemeinden gingen Impulse und Regeln für das Judentum weltweit aus. Sie prägten Liturgie, Rechtsprechung, Architektur und Gemeindeleben des Judentums. Zahlreiche Legenden und Geschichten erzählen von damals. Berühmte und noch heute verehrte Gelehrte sind etwa die Rabbiner Gerschom ben Jehuda oder Salomo ben Isaak, genannt "Raschi".

Die historischen Gebäude der SchUM-Gemeinden könnten nun ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen werden. Der Antrag umfasst den "Judenhof" in Speyer mit Synagoge, Mikwe und Frauensynagoge. In Worms zählen der Synagogenkomplex sowie der älteste jüdische Friedhof Europas, der "Heilige Sand", dazu. Mainz ist mit dem Denkmalfriedhof "Judensand" vertreten. (KNA / 12.07.2021)