Schüsse bei Parade zum Nationalfeiertag in den USA

Schüsse bei Parade zum Nationalfeiertag in den USA / © Chris Riha/ZUMA Press Wire (dpa)
Schüsse bei Parade zum Nationalfeiertag in den USA / © Chris Riha/ZUMA Press Wire ( dpa )

Ein Schütze hat bei einer Parade anlässlich des Nationalfeiertags in den USA in einem Vorort von Chicago das Feuer eröffnet und mindestens sechs Menschen getötet. Rund zwei Dutzend Verletzte wurden Polizeiangaben zufolge nach der Tat am Montag in Highland Park im Bundesstaat Illinois in Krankenhäuser gebracht.

Es scheine, als habe der Täter bei der Parade vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf die Menschenmenge geschossen, sagte ein Sprecher des Sheriff-Büros von Lake County. Bei der Schusswaffe, die am Tatort gefunden worden sei, habe es sich um ein "leistungsstarkes Gewehr" gehandelt. Ein Arzt aus einem Krankenhaus in der Nähe des Tatorts sagte, in der Klinik seien 25 Menschen im Alter von 8 bis 85 Jahren mit Schusswunden behandelt worden, darunter mehrere Kinder.

Die Polizei hat den mutmaßlichen Schützen festgenommen. US-Sender berichteten am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Polizei, der 22-Jährige sei gefasst worden. Die US-Bundespolizei FBI hatte zuvor mitgeteilt, sie fahnde nach dem Beschuldigten wegen "mehrerer Tötungsdelikte" bei der Parade zum Unabhängigkeitstag der USA.

Die Parade hatte am Montagvormittag (Ortszeit/17.00 Uhr MESZ) begonnen. Kurze Zeit später fielen die ersten Schüsse. "Heute Morgen um 10.14 Uhr wurde unsere Gemeinde durch einen Gewaltakt terrorisiert, der uns zutiefst erschüttert hat", sagte Bürgermeisterin Nancy Rotering. Der leitende Polizist am Tatort, Chris O'Neill, sagte, Polizisten und Rettungskräfte seien bei der Parade anwesend gewesen und hätten sofort reagiert. Nach der Parade war in Highland Park ein Fest zum Unabhängigkeitstag der USA geplant, das die Bürgermeisterin nach der Bluttat absagte.

US-Präsident Joe Biden zeigte sich "schockiert über die sinnlose Waffengewalt, die an diesem Unabhängigkeitstag wieder einmal Trauer über eine amerikanische Gemeinde gebracht hat". In seiner Mitteilung hieß es: "Ich werde den Kampf gegen die Epidemie der Waffengewalt nicht aufgeben." Biden und seine Demokraten fordern seit langem schärfere Waffengesetze. Weitreichende Reformen scheitern aber immer wieder am Widerstand der Republikaner im Kongress und am Einfluss der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA. (dpa/Stand: 05.07.2022)