Rosenkranz

Hände mit Rosenkranz / © Turjoy Chowdhury (KNA)
Hände mit Rosenkranz / © Turjoy Chowdhury ( KNA )

Der Rosenkranz ist eine jahrhundertealte Gebetsform in der katholischen Kirche. Sinnliches Hilfsmittel ist eine Perlenschnur mit einem Kreuz, bei der Perlen in fünf Zehner-Reihen gruppiert sind.

Jede der Perlen steht, wenn der Beter sie durch die Hand gleiten lässt, für ein "Gegrüßet seist Du, Maria" (Ave Maria). Jede Zehner-Gruppe des Rosenkranzes wird von der folgenden durch eine größere Perle getrennt, bei der das "Ehre sei dem Vater" und ein "Vaterunser" gebetet werden. Durch das Wiederholen der Gebete und die Einfügung kurzer Betrachtungen über das Leben und Sterben Jesu bekommt das Rosenkranzbeten einen meditativen Charakter. Man unterscheidet den freudenreichen, schmerzhaften, glorreichen und lichtreichen Rosenkranz.

Die Ursprünge des Gebets liegen im Bereich der Legende. Fest steht aber, dass es schon im 3. und 4. Jahrhundert unter Ordensleuten die Praxis gab, Gebete wie das "Vaterunser" meditativ zu wiederholen und als Zählhilfe auf Steine, Holzstöckchen oder Knoten an einer Schnur zurückzugreifen. Im Mittelalter entwickelte sich daraus der Rosenkranz, der unter dem Einfluss der Dominikaner und Franziskaner vor allem zu einem Mariengebet wurde.

Der Begriff "Rosenkranz" schließt an den mittelalterlichen Brauch der Verliebten an, sich Kränze von Rosen zu schenken. Das brachte den Dominikaner Heinrich Suso auf den Gedanken, der Gottesmutter einen Kranz aus 150 Ave Maria zu winden. 1571 führte die katholische Kirche - insbesondere unter dem Einfluss der Türken-Kriege - das Rosenkranzfest ein; 1716 wurde es verbindlich vorgeschrieben. Papst Leo XIII. (1878-1903) bestimmte den Oktober als Rosenkranzmonat.

Ähnliche Gebetsformen gibt es auch in anderen großen Weltreligionen, beispielsweise buddhistische Gebetsmühlen oder die islamische Gebetsschnur. (kna)