Panorthodoxes Konzil

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (r.) während der ersten Sitzung des Panorthodoxen Konzils in der orthodoxen Akademie in Chania am 20. Juni 2016. (KNA)
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel (r.) während der ersten Sitzung des Panorthodoxen Konzils in der orthodoxen Akademie in Chania am 20. Juni 2016. / ( KNA )

Ein neues panorthodoxes (oder allorthodoxes) Konzil wäre ein Jahrtausendereignis: Seit 879/880 kamen die Oberhäupter aller Ostkirchen nicht mehr zusammen, um über Fragen des Glaubens und der Kirchenleitung zu entscheiden. Dieses Vierte Konzil von Konstantinopel wird in den Ostkirchen teils noch als ein Ökumenisches Konzil betrachtet - "ökumenisch" heißt dabei "weltweit". Andere gehen noch weiter zurück und werten das Zweite Konzil von Nizäa (787) als letztes gemeinsames Treffen von Vertretern aller Teilkirchen.

Die Idee eines ersten panorthodoxen Konzils in der Neuzeit wurde von Patriarch Joachim III. von Konstantinopel (1878-1884 und 1901-1912) auf den Weg gebracht. Er lud mit zwei Rundschreiben 1902 und 1904 die orthodoxen Schwesterkirchen zu einer engeren Zusammenarbeit ein. Nach einem ersten Treffen orthodoxer Kirchenvertreter 1923 in Istanbul wurde 1930 auf Athos eine Vorbereitungskommission für ein Konzil gegründet. Seither tagten mehrere panorthodoxe Versammlungen auf Rhodos und in der Schweiz, seit 1976 als "Vorkonziliare panorthodoxe Konferenz".

(kna)