Palmsonntag 2022

Das Vortragekreuz am Palmsonntag, mit Buchs und roten Blüten geschmückt. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Das Vortragekreuz am Palmsonntag, mit Buchs und roten Blüten geschmückt. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Der Palmsonntag ist der erste Tag der Karwoche und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem. Der Evangelist Matthäus schreibt über den Ritt Jesu auf einem Esel vom Ölberg hinunter in die

Stadt: "Viele Menschen breiteten auf dem Weg ihre Kleider aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße."

Eine wachsende Neigung, die biblischen Berichte über Leiden, Tod und Auferstehung Jesu chronologisch nachzuvollziehen, führte wahrscheinlich bereits im vierten oder fünften Jahrhundert dazu, des Einzugs in Jerusalem in Form einer Prozession zu gedenken. Im elften und zwölften Jahrhundert war die Palmsonntags-Prozession in vielen Teilen des Abendlandes schon Tradition.

Die Liturgie beginnt mit einer Palmweihe; im deutschsprachigen Raum werden fast immer Buchsbaumzweige oder Weidenkätzchenbüschel verwendet. Nach deren Segnung folgt die Palmprozession. Erstmals in der Karwoche wird während des anschließenden Gottesdienstes vom Leiden und Sterben Jesu berichtet. Meist wird die gesamte Passionsgeschichte vorgelesen.

Dieser Brauch und viele andere mussten in den letzten beiden Jahren wegen der Corona-Krise entfallen oder konnten nur sehr eingeschränkt stattfinden. In diesem Jahr wird wieder mehr möglich sein. (KNA, 09.04.2022)