Oberammergauer Passionsspiele 2022 gehen zu Ende

Das Passionstheater in Oberammergau, alle 10 Jahre Spielort der Passionsspiele. / © Oliver Kelch (DR)
Das Passionstheater in Oberammergau, alle 10 Jahre Spielort der Passionsspiele. / © Oliver Kelch ( DR )

Die 42. Oberammergauer Passionsspiele werden am ersten Oktobersonntag mit einer positiven Besucherbilanz zu Ende gehen. Lag die Auslastung zur Premiere im Mai dieses Jahres bei 75 Prozent, so steigerte sie sich von Monat zu Monat auf zuletzt 91,25 Prozent, wie Geschäftsführer Walter Rutz am 27. September bei einer Pressekonferenz in Oberammergau sagte. Rund 412.000 Tickets habe man verkauft. Es seien deutlich mehr deutschsprachige Zuschauer als in den Jahren zuvor gekommen.

Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) ergänzte, nach der coronabedingten Verschiebung im März 2020 um zwei Jahre sei noch im Januar 2022 unsicher gewesen, ob das Großereignis stattfinden könne. Vor allem Spielleiter Christian Stückl habe trotz der "Achterbahnfahrt" immer einen kühlen Kopf bewahrt.

"Schön war's und gut war's", fasste Stückl die vergangenen Monate zusammen. "Wir können total zufrieden sein." Das gelte für das Wetter sowie den Zusammenhalt. Insgesamt 1.700 Frauen, Männer und Kinder hätten mitgewirkt. Gut 500 Personen seien ihm allerdings - etwa aus beruflichen Gründen oder weil sie sich nicht regelmäßig auf Corona testen lassen wollten - abgesprungen, was er als "gesundschrumpfen" wertete. So seien bei den Massenszenen auf der Bühne die Menschen lange nicht so gedrängt gestanden wie früher, "alle wurden mehr Teil des Ganzen".

Unter den Darstellern habe es einen guten Zusammenhalt gegeben, betonte der Spielleiter. Coronainfektionen hätten dafür gesorgt, dass immer wieder Leute ausfielen und umbesetzt werden musste. Das Passionsspiel sei der "größte soziale Event" für die Gemeinde, erinnerte Stückl, "aber auch der größte asoziale". Denn durch die nach wie vor geltende Regelung, dass nur mitspielen dürfe, wer in Oberammergau geboren sei oder dort seit 20 Jahre lebe, würden viele ausgeschlossen.

2030 stehen die nächsten Spiele an. Nicht sagen wollte der 60-jährige Stückl, ob er zum fünften Mal als Spielleiter kandidieren wird.

Markus Zwink, musikalischer Leiter, kündigte bereits an, nach vier Saisonen aus Altersgründen in acht Jahren nicht mehr in dieser Funktion zur Verfügung zu stehen.

Insgesamt werden bis 2. Oktober 110 Vorstellungen stattgefunden haben: sechs Probespiele, davon zwei nur für Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der Jugendtage, 104 reguläre Aufführungen, davon zwei Zusatzspiele.

(Quelle: kna, 27.09.2022)