Militärordinariat (Militärdiözese) der Republik Österreich

Österreichische Soldaten  / © Ronald Zak (dpa)
Österreichische Soldaten / © Ronald Zak ( dpa )

Das römisch-katholische Militärordinariat der Republik Österreich (Militärdiözese) betreut rund 100.000 Katholikinnen und Katholiken in und im Umfeld des Österreichischen Bundesheers. Die Militärseelsorge ist unter den kategorialen Seelsorgesparten die älteste der Welt. Ihre Geschichte geht in Österreich bis ins 16. Jahrhundert zurück. 

Neu geregelt wurde die Katholische Militärseelsorge durch die Apostolische Konstitution Spitrituali militum curae vom 21. April 1986. Daraus erfolgte die rechtliche Angleichung der Militärseelsorge an die Diözesen unter Beachtung des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Österreich.

Der Militärbischof -derzeit Bischof Werner Freistetter- ist einem Diözesanbischof gleichgestellt und gehört der Österreichischen Bischofskonferenz an. Als unmittelbare Instrumente für seine Leistungsaufgabe stehen ihm das Militärgeneralvikariat und das Sekretariat des Militärbischofs zur Verfügung. Die Bischofskirche ist die St.-Georgs-Kathedrale in der Wiener Neustädter Burg (Theresianische Militärakademie).

Die Militärpfarreien sind nach territorialen Prinzipien bei den Militärkommanden und beim Kommando der Heeresunteroffiziersakademie eingerichtet. Derzeit gibt es 17 Militärpfarren im Inland, die sich auf zwei Dekanatsbereiche (Ost und West) aufteilen. Der Militärpfarrer ist der Leiter der ihm übertragenen Militärpfarrei. Er führt Gottesdienste und kirchliche Amtshandlungen durch. Er ist Berater des Kommandanten sowie anderer Bedarfsträger in der Wahrnehmung ihrer Fürsorgepflicht sowie Fragen der Militärseelsorge und Pastoralpsychologie. Er ist weiters Begleiter in persönlichen Not- und Krisensituationen Einzelner und übt eine Lehrtätigkeit in berufsethischen Belangen aus.

Auch die im Auslandseinsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten werden nach Möglichkeit von österreichischen Militärseelsorgern betreut. Derzeit sind drei Auslandspfarreien eingerichtet: im Kosovo, Bosnien-Herzegowina und im Libanon. Was viele nicht wissen: Die Militärpfarren in Österreich leisten nicht nur geistliche Betreuung für Soldatinnen und Soldaten – sie bieten auch regelmäßig Ferienlager für Kinder und Jugendliche an. Und das mit wachsendem Erfolg. Jährlich nehmen hunderte Kinder aus allen Teilen des Landes an den Camps teil, die an unterschiedlichen Standorten – von den Bergen Tirols bis zu den Seen des Südens – stattfinden. Die Ferienlager stehen grundsätzlich allen Kindern offen, vorrangig aber Kindern und Jugendlichen, deren Eltern beim Heer Dienst tun oder als Zivilbedienstete beschäftigt sind. Viele Pfarreien bemühen sich aktiv um Förderungen, um auch sozial schwächeren Familien Teilnahme zu ermöglichen.