Konzil der Jugend von Taizé

Taize-Gebet auf dem 102. Deutschen Katholikentag 2022 in Stuttgart / © Julia Steinbrecht (KNA)
Taize-Gebet auf dem 102. Deutschen Katholikentag 2022 in Stuttgart / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das "Konzil der Jugend" war eine geistliche Initiative der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in den 1970er Jahren. Sie lief über mehrere Jahre und zielte darauf ab, Lebensweisen der modernen Gesellschaft zu überdenken und zu verändern.

Die Idee zum Konzil der Jugend entstand im Zuge der Studentenrevolten der 1968er Jahre. Das politische Engagement von Jugendlichen sollte für positive Veränderungen von Gesellschaft und Kirche genutzt werden. Zur Vorbereitung wurde zu Ostern 1970 eine "Fröhliche Nachricht" verfasst, die die Grundfragen und Themenstellungen kurz umreißt. In den Folgejahren entwickelte sich durch Begegnungen in Taizé, durch gegenseitige Besuche der Jugendlichen und Engagement in ihren Heimatgemeinden ein je persönlicher wie internationaler Bewusstwerdungsprozess.

Das eigentliche Konzil der Jugend wurde am 30. August 1974 mit rund 40.000 Jugendlichen in Taize vom Gründer und Leiter der Gemeinschaft, Frère Roger (Schutz, 1915-2005) eröffnet. Daraus entstanden, gleichsam als Manifeste des Konzils, ein von internationalen Jugendlichen verfasster "Brief an das Volk Gottes", zum anderen Frère Rogers Brief "Aufbruch ins Ungeahnte". Die Jugendlichen wurden darin aufgefordert, Solidarität im Alltag und in der Weltkirche zu leben, miteinander zu teilen und zu beten. Nach einem internationalen Taizé-Treffen in Kalkutta entstand im Dezember 1976 ein "Zweiter Brief an das Volk Gottes".

Das Konzil der Jugend ging 1979 in einen sogenannten Pilgerweg des Vertrauens über. Dessen wichtige Bestandteile sind regelmäßige Jugendtreffen in allen Teilen der Welt sowie ein jährliches Jugendtreffen über Silvester in einer europäischen Großstadt. Dabei stehen gemeinsames Gebet, Gesang und internationaler und interreligiöser Austausch im Mittelpunkt. (KNA)