Kölner Erklärung der Caritas und Diakonie

Häusliche Pflege / © Harald Oppitz (KNA)
Häusliche Pflege / © Harald Oppitz ( KNA )

In der gemeinsam erarbeiteten "Kölner Erklärung" zeigen die Verantwortlichen der Caritas Köln und der Diakonie Michaelshoven dringenden Handlungsbedarf im Bereich Pflege auf.

Die elf Punkte umfassende Erklärung ist ein dringender Appell an alle Träger der Pflege sowie an die politischen Verantwortlichen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, die formulierten Forderungen gemeinsam umzusetzen: "Wir wollen frühzeitig darauf hinweisen, dass sich die Lage in Zukunft noch deutlich zuspitzen wird", sagte Uwe Ufer vom Vorstand der Diakonie Michaelshoven. Man müsse nun gemeinsam aktiv werden, um eine Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen: "Denn alt werden wir hoffentlich alle."

Die Pflegeexperten fordern einen Ausbau von Pflegeschulen, um mehr Fachkräfte auszubilden, sowie die verstärkte Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland, etwa Asien und Osteuropa. Und auch für Flüchtlinge müsse man dieses Berufsfeld attraktiv machen, sagte Krücker.

Der Fachkräftemangel in der Pflege sei nicht auf schlechte Bezahlung zurückzuführen, betonte Detlef Silvers, der im Caritasverband für stationäre Betreuung zuständig ist. So sei die Bezahlung unter den dreijährigen Berufsausbildungen mit 2.900 Euro Einstiegsgehalt im oberen Bereich: "Das Problem ist nicht das Geld, sondern die Umstände." Es seien die Nacht- und Wochenenddienste und die Überlastung, die den Beruf für viele unattraktiv machten.

Daher müssten dringend "mehr Hände in die Pflege": "Nicht für alle Tätigkeiten in einer Einrichtung braucht man Fachpersonal", sagte Silvers: Jemanden etwa beim Aufstehen und Frühstücken zu unterstützen, könne auch von Hilfskräften geleistet werden, die dadurch die Fachkräfte entlasteten.

Bis zum Jahr 2025 sei für Köln ein zusätzlicher Bedarf von 1.100 Pflegeplätzen prognostiziert, sagte Silvers. Um das umzusetzen, müssten sich bereits heute 14 Bauvorhaben in Planung befinden: "Aktuell ist aber keine einzige neue Einrichtung im Bau." Die Bürokratie der Stadt Köln erschwere es Trägern sehr, Bauvorhaben umzusetzen: Auf eine Baugenehmigung warte man in Köln 1,5 Jahre, in anderen Städten wie Leverkusen oder Wesseling nur drei bis vier Monate. (epd)