Kleine Geschichte des Erzbistums

Blick auf den Kölner Dom / © Ewa Studio (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Ewa Studio ( shutterstock )

Eigentlich gehen Fachleute davon aus, dass schon im zweiten Jahrhundert Christen in Köln lebten. Aber gesicherte Erkenntnisse darüber gibt es nicht. Ganz genau aber weiß man, dass im Jahr 313 - also vor 1.700 Jahren - die Stadt am Rhein einen eigenen Bischof mit Namen Maternus hatte. 

Neben dem Dom wirft derzeit eine Outdoor-Ausstellung Schlaglichter auf diese 1.700-jährige Geschichte. Sie wurde eigens für die am Mittwoch beginnende Domwallfahrt konzipiert und soll dann an anderen Orten gezeigt werden. Jedem der 17 Jahrhunderte ist eine Info-Stele gewidmet. Dazu kommen zwei Stelen, die die Gegenwart im Erzbistum und dessen Anfang beschreiben.

Über Maternus ist dort zu erfahren, dass er in den Dokumenten der Synode von Rom im Jahr 313 und der Synode von Arles ein Jahr später erwähnt wird. Damit steht für die Historiker fest, dass es in Köln damals eine organisierte Christengemeinde gab. 

Aber obwohl er als Reichskanzler und Vertrauter von Kaiser Friedrich Barbarossa ständig unterwegs und mehr Politiker als Seelsorger war, obwohl er sich mit dem damaligen Papst anlegte, hat er Geschichte geschrieben: Denn er holte die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln - wenn auch als Kriegsbeute. Damit entwickelte sich Köln zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte. Das wiederum führte zu der Entscheidung, ein repräsentativeres Gotteshaus zu errichten: 1248 war der Baubeginn des Kölner Doms, der dann erst im 19. Jahrhundert vollendet wurde.

Preußen bestimmte, dass Kinder die Religionszugehörigkeit des Vaters annehmen. Der Erzbischof dagegen beharrte darauf, dass auch Kinder einer katholischen Mutter und eines protestantischen Vaters katholisch zu taufen sind. Das brachte ihm eine zweijährige Haft ein.

Unter den Bischöfen aus jüngerer Zeit werden die Kardinäle Josef Frings und Joseph Höffner vorgestellt. Frings hatte im kalten Winter 1946/47 den Kohlendiebstahl erlaubt, womit der Begriff «Fringsen» geboren war. Höffner, der in der NS-Zeit zwei Juden versteckt hatte, war Theologe und Sozialwissenschaftler. Als Erzbischof kämpfte er für ethische Positionen - etwa den Schutz des ungeborenen Lebens. Auch der gegenwärtige Erzbischof, Kardinal Meisner, wird mit seiner Ost-West-Biografie vorgestellt. Der 79-jährige steht kurz vor dem Ende seiner Amtszeit. (KNA)