Katholische Kirche und Religion in der Mongolei

Papst Franziskus und Ukhnaagiin Khürelsükh, Präsident der Mongolei, bei der offiziellen Begrüßungsfeier am 2. September 2023 auf dem Süchbaatar-Platz in Ulan Bator in der Mongolei / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus und Ukhnaagiin Khürelsükh, Präsident der Mongolei, bei der offiziellen Begrüßungsfeier am 2. September 2023 auf dem Süchbaatar-Platz in Ulan Bator in der Mongolei / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Die katholische Kirche in der Mongolei ist eine der kleinsten und jüngsten der Welt. Nicht einmal 1.500 Menschen gehören der Glaubensgemeinschaft an. So gibt es auch keine Bistümer und keine landeseigene Bischofskonferenz - dafür aber seit 2022 einen Kardinal. Der Italiener Giorgio Marengo leitet die 2020 eingerichtete Apostolische Präfektur Ulan Bator; einen kirchlichen Verwaltungsbezirk, der die Vorstufe eines Bistums bildet.

Von der mongolischen Hauptstadt aus betreut der 49-Jährige nach eigenen Angaben neun Pfarreien mit 75 ausländischen Missionarinnen und Missionaren aus zwölf Ordensgemeinschaften. Unter den insgesamt 29 Priestern im Land sind nur zwei aus der Mongolei; der erste wurde 2016 geweiht.

Marengo ist erst der zweite Präfekt in dem Binnenstaat zwischen Russland und China. Eingerichtet wurde der heutige Verwaltungsbezirk 2002 von Papst Johannes Paul II.; diplomatische Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl bestehen seit 1992. Mit der Demokratisierung des Landes Anfang der 90er Jahre kamen die bis dato erfolglosen christlichen Missionare wieder ins Land. Heute machen Christen gut zwei Prozent der Bevölkerung aus.

Bei der jüngsten Volkszählung 2020 bezeichneten sich etwa 60 Prozent der 3,4 Millionen Mongolen als religiös, davon wiederum knapp 90 Prozent als Buddhisten. Der Lamaismus, eine Sonderform des tibetischen Buddhismus, ist am stärksten verbreitet. Elemente des traditionellen Schamanismus werden teils mit anderen Religionen kombiniert.

Religionsfreiheit ist in der Verfassung festgeschrieben; Diskriminierung aufgrund von Religion ist verboten. Staat und Kirche sind getrennt. Für Missionierungstätigkeiten gelten feste Regeln. Gelegentlich kommt es zu Problemen mit speziellen Visa und Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische Missionare. Auch die notwendige Registrierung für religiöse Gruppen und Einrichtungen gestaltet sich mitunter langwierig und schwierig.

Franziskus, ein Papst, der gern an die Ränder geht, ist das erste katholische Kirchenoberhaupt, das die Mongolei besucht. 2003 war zwar ein Besuch Johannes Pauls II. angedacht. Zur Weihe des ersten Bischofs der Mongolei und der Einweihung der neuen Kathedrale in der Hauptstadt Ulan Bator schickte er dann aber doch einen Vertreter. (KNA/28.08.2023)