Internationaler Frauentag

Am 8. März ist Internationaler Frauentag / © Jens Wolf (dpa)
Am 8. März ist Internationaler Frauentag / © Jens Wolf ( dpa )

Der Internationale Frauentag wird jedes Jahr am 8. März begangen. An diesem Tag setzen Frauen weltweit mit Demonstrationen und anderen Aktionen ein Zeichen für die gesellschaftliche Gleichstellung von Männern und Frauen. Dabei geht es um Chancengleichheit im Erwerbsleben, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, den Kampf gegen Gewalt, Frauenhandel oder Genitalverstümmelung. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den 8. März offiziell als Internationalen Frauentag an.

In Deutschland haben Frauen erst seit 1918 das Wahlrecht. Bis Anfang der 1960er Jahre durften sie ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen, bis 1977 nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten.

Als erstes Bundesland erhob Berlin den Internationale Frauentag 2019 zu einem gesetzlichen Feiertag. In Mecklenburg-Vorpommern gilt er ab diesem Jahr als Feiertag.

Der erste Gedenktag für Frauenrechte fand auf Beschluss der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen bereits am 19. März 1911 statt. Die Frauen kämpften seinerzeit für kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn, niedrigere Lebensmittelpreise, eine regelmäßige Schulspeisung und legalen Schwangerschaftsabbruch.

Die Zweite Internationale Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau legte das Datum dann 1921 auf den 8. März fest. Damit wollten sie an den Arbeiterinnenstreik 1917 in Sankt Petersburg erinnern, der die russische Februar-Revolution mitangestoßen hatte.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war der Frauentag in Deutschland verboten. Die Nazis propagierten stattdessen den Muttertag. In der jungen Bundesrepublik geriet er zeitweilig in Vergessenheit, während er in der DDR mit staatlich gelenkten Feiern begangen wurde. Erst die neue Frauenbewegung ab den 1970er Jahren belebte den Frauentag in der Bundesrepublik neu. (KNA, 06.03.2023)