Hundstage

Sommer im Freibad / © Swen Pförtner (dpa)
Sommer im Freibad / © Swen Pförtner ( dpa )

Was hat es eigentlich mit den "Hundstagen" auf sich, die am 23. Juli beginnen und am 23. August enden? Diese Frage ist  eindeutig eine Himmelsfrage. Es geht hier nämlich um eine Schönwetterperiode, oftmals die heißesten Tage des Sommers, die nach dem Stern Sirius benannt wurde. Dieser Fixstern "Sirius", ist der Hauptstern im Sternbild "Großer Hund". Der kehrt in dieser Zeit an den Morgenhimmel zurück, nachdem Sirius zuvor wochenlang unsichtbar mit der Sonne am Taghimmel stand.

Beobachtet haben das die Ägypter im dritten Jahrtausend vor Christus. Mit einem Heiligen haben die "Hundstage" nichts zu tun. Die "Hundstage" und der "Hundestern" haben sich zudem sozusagen auseinandergelebt, seit der Zeit der Ägypter. In Deutschland kann Sirius heutzutage erst frühestens ab Ende August am Morgenhimmel beobachtet werden. Ursache für diese Verzögerung ist die so genannte "Präzession" der Erdachse.

Die Erde rotiert ja in Kreiselbewegungen durch das Weltall für eine "Kreiseldrehung" braucht sie etwa 25.780 Jahre. Durch das ganze Rotationszusammenspiel verschieben sich die Gestirne und Sternbilder im Lauf der Jahrtausende am Himmel scheinbar mit. So auch eben das Sternbild "Großer Hund" und dessen Fixstern Sirius. Man müsste die Hundstage also genau genommen verschieben, macht aber keiner.

Der Heilige des 23. Juli ist der Heilige Apollinari(u)s, da denkt man heute eher an Wasser, nicht Hitze. Die Hundstage sind vielen Leuten präsenter, als der Heilige – wie kommt`s? Das liegt an der Abhängigkeit der Landwirtschaft vom Wetter. Im Laufe der Zeit haben sich Volksglaube, Wetterbeobachtungen und Wissen über die Natur zu Bauernregeln verwoben und mit bestimmten Tagen verbunden, den Lostagen, dazu gehören eben auch die Hundstage. Da heißt es dann zum Beispiel: Hundstage heiß – Winter lange weiß.