Hintergrund: Ergebnisse des Klimaschutz-Index

Symbolbild Klimaschutz / © simona pilolla 2 (shutterstock)
Symbolbild Klimaschutz / © simona pilolla 2 ( shutterstock )

Deutschland schneidet im Klimaschutz-Ranking mehrerer Umweltorganisationen in diesem Jahr etwas besser ab. Dank Kohleausstiegs-Kompromiss, Klimapaket und internationalem Einsatz machte Deutschland im Klimaschutz-Index vier Plätze gut und landete auf Rang 23, liegt aber hinter Staaten wie Indien, der Ukraine oder Brasilien. Die Gesamtbewertung lautet "mäßig", wie Germanwatch, das Climate Action Network (CAN) und das New Climate Institute am Dienstag (10.12.2019) auf der UN-Klimakonferenz in Madrid mitteilten. Der Treibhausgas-Ausstoß und der Energieverbrauch pro Kopf in Deutschland blieben auf einem "vergleichsweise hohen Niveau", kritisierten sie. Der Kohleausstieg bis spätestens 2038 sei zwar angekündigt, aber noch nicht gesetzlich festgeschrieben - daran arbeitet die schwarz-rote Koalition gerade. Die verschiedenen Beschlüsse im Klimapaket würden als "positive Signale" honoriert, hieß es. Aber weder die Ziele noch die geplanten Maßnahmen seien ausreichend, um Deutschlands Anteil daran zu erbringen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Das ist das Ziel des Pariser Klimaabkommens. Pluspunkte gab es für Deutschland Rolle in den internationalen Klimaverhandlungen. Spitzenreiter bleibt demnach Schweden, gefolgt von Dänemark und Marokko. Die Klimaschützer urteilten aber auch, dass kein Land "sehr gut" abschneidet, und ließen die ersten drei Plätze der Rangliste erneut frei. Schlusslicht sind erstmals die USA - direkt hinter Saudi-Arabien und Taiwan. Das bevölkerungsreichste Land China, das den größten Treibhausgas-Ausstoß hat, liegt auf Platz 30. Lob gab es etwa für den steigenden Anteil der Erneuerbaren am Energiemix. Aber die Autoren mahnten auch: "Sollte China seine umfangreichen Planungen für neue Kohlekraftwerke umsetzen, droht ein herber Rückfall in den Keller des Rankings." Der Klimaschutz-Index erscheint seit 2005 jährlich und bewertet die Bemühungen der Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung. Er umfasst die 57 größten Emittenten weltweit und die EU, damit sind den Autoren zufolge rund 90 Prozent der energiebedingten Emissionen erfasst. (dpa)