Hilfswerke versorgen Menschen in der Ukraine und auf der Flucht

Helfer packen Tüten und beschriftete Kartons mit Sachspenden für Flüchtlinge aus der Ukraine / © Volker Hasenauer (KNA)
Helfer packen Tüten und beschriftete Kartons mit Sachspenden für Flüchtlinge aus der Ukraine / © Volker Hasenauer ( KNA )

Hilfswerke verstärken ihre Unterstützung für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine und für Flüchtende. Nach Angaben des UNHCR sind mittlerweile mehr als 830.000 Menschen aus der Ukraine in benachbarte Länder geflohen, die meisten davon nach Polen. Die Hilfsorganisationen riefen außerdem zu Spenden auf.

Die Hilfsorganisation Caritas international forderte Russland auf, in den ukrainischen Kriegsgebieten humanitäre Korridore zur Versorgung der Zivilbevölkerung einzurichten und zu garantieren. Die Leiterin der Caritas in der Ukraine, Tetiana Stawnychy, sagte, es werde für die Menschen immer gefährlicher, zu fliehen. Humanitäre Hilfe zu leisten, sei sehr schwierig. Dennoch arbeiten den Angaben zufolge die meisten Caritas-Stellen in der Ukraine weiter. Die Caritas rief die Menschen in Deutschland auf, anstelle von Sachgütern Geld zu spenden.

Die Caritashilfen aus Deutschland seien inzwischen auf 1,2 Millionen Euro aufgestockt worden, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. "Die Spendenbereitschaft ist ungebrochen." Caritas wird nach eigenen Angaben den Flüchtenden ebenso wie denen weiter helfen, die in der Ukraine bleiben. Mit allen Caritasverbänden aus den Nachbarländern gebe es entsprechende Absprachen.

In Osten Ungarns sind Caritas-Kräfte, Freiwillige und Priester seit den ersten Stunden des Konflikts im Einsatz. Es gebe beispielsweise am Grenzübergang Barabas-Mezkaszony eine Wärmestube, eine Erstversorgung der Ankommenden und eine Weitervermittlung zu Unterkünften und Bahnhöfen. Zugleich warnte die ungarische Caritas vor einer humanitären Katastrophe in der Ukraine, auch in den bislang vom Krieg verschonten Gebieten. Die ungarische katholische Kirche rief zu großzügiger Hilfe für Geflüchtete auf.

Die Hilfsorganisation Save the Children machte auf die Gefährdung von Kindern aufmerksam. Mindestens 14 Kinder seien bereits getötet worden. Kinder seien gefährdeter als Erwachsene, insbesondere durch explosive Waffen. Gerade Kopfverletzungen kämen bei Jungen und Mädchen in Kriegsgebieten daher häufig vor. Um medizinischen Teams in Krisengebieten bei der Behandlung oder Operationen von Kindern unter schwierigen Bedingungen und oft ohne die nötige Fachausbildung zu helfen, hat Save the Children in Zusammenarbeit mit medizinischen Experten ein Handbuch zur Erstversorgung von in Konflikten verletzten Kindern erstellt.

Auch Waisenkinder sind von den russischen Angriffen betroffen. Die Don-Bosco-Mission teilte mit, dass 57 Heimkinder der Don-Bosco-Einrichtung aus Lwiw (Lemberg) aufgrund der Angriffe in die Slowakei gebracht worden seinen.

Die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft riefen zu Spenden zur Anschaffung von Verbandsmaterialien, Medikamenten sowie für medizinische und technische Ausrüstung auf. Außerdem forderten sie, dass Einrichtungen der medizinischen Infrastruktur in der Ukraine vor Zerstörung geschützt werden müssten. (KNA, 2.3.22)