Heilige Stiegen

Die Scala santa (dt. Heilige Treppe) in Rom / © Paul Haring (KNA)
Die Scala santa (dt. Heilige Treppe) in Rom / © Paul Haring ( KNA )

Als Nachbildungen der Scala Santa ("Heilige Treppe") in Rom gibt es in Deutschland unter anderem Heilige Stiegen in Bonn, Bad Tölz und Lenggries in Bayern. Das römische Vorbild soll die vom Palast des Pontius Pilatus stammende Treppe sein, die Jesus der Überlieferung nach vor seiner Verurteilung hinaufgestiegen ist und die im vierten Jahrhundert nach Rom gebracht worden sein soll.

BONN: Der Erzbischof und Kurfürst von Köln, Clemens August, gab 1746 bei dem Baumeister Balthasar Neumann den Bau der Heiligen Stiege in Auftrag. 1751 wurde sie fertiggestellt und geweiht. Auch die Kirche auf der Kreuzberg genannten Anhöhe erhielt in diesem Zusammenhang ihre barocke Ausgestaltung. Am Ende der Treppe steht ein Altar mit Jesus am Kreuz. Auf dem Balkon der Fassade ist die Szene zu sehen, in der Pilatus Christus dem Volk zur Verurteilung vorführt.

BAD TÖLZ: Der kurfürstliche Salz- und Zollbeamte Friedrich Nockher stellte 1711 auf dem Kalvarienberg ein Kreuz auf. Sieben Jahre später stiftete er sieben Wegkapellen und errichtete unter freiem Himmel die Heilige Stiege. Später überbaute man die Stiege und setzte die Hauptkirche davor. 1726 wurde sie geweiht.

LENGGRIES: Auch in Lenggries gibt es eine Kalvarienberg genannte Anhöhe mit mehreren Kapellen, Kreuzwegstationen und einer Heiligen Stiege. Dieser Teil wurde 1829 mit einem Dach überbaut. Gläubige erklimmen die Treppe nur knieend und beten ein Vater unser und ein Ave Maria auf jeder Stufe. (kna)