Genschere CRISPR/Cas9

Embryonenforschung / © Hwang (dpa)
Embryonenforschung / © Hwang ( dpa )

Mit dem neuen biotechnischen Verfahren der Genschere "CRISPR/Cas9" wollen Wissenschaftler das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen gezielt verändern. Durch die mit einer "Hochpräzisions-Schere" verglichene Technik können einzelne Gene oder kleinste DNA-Bausteine mit Hilfe zelleigener Enzyme eingefügt, verändert oder ausgeschaltet werden.

Im Bereich der Medizin erwarten Forscher, dass möglicherweise menschliche Gendefekte repariert und damit Erkrankungen wie die Malaria und schwere Erbkrankheiten wie Mukoviszidose, Sichelzellanämie oder Muskeldystrophie verhindert werden können.

Besonders heikel und umstritten sind Eingriffe in die menschliche Keimbahn, weil sie auch das Erbgut aller künftigen Generationen verändern. Im April 2015 berichteten chinesische Forscher erstmals, menschliche Embryonen mit "CRISPR/Cas" genetisch verändert zu haben. Sie wurden aber nicht weiterentwickelt. In Deutschland sind Eingriffe in die menschliche Keimbahn bislang nicht erlaubt.

Eine im Sommer veröffentlichte Studie zeigte allerdings, dass die viel gepriesene Genschere nicht so gut funktioniert wie bislang behauptet. Sie verursache regelmäßig ungewollte Mutationen, erklärten britische Wissenschaftler. Das geschehe auch in Bereichen des Erbgutes, die weit entfernt von den Stellen liegen, die Mediziner eigentlich mit dem neuartigen Werkzeug behandeln wollen. (kna/Stand 26.11.2018)