Fünf Tipps gegen Beziehungskrisen

Wollust, die nur auf eigene Bedürfnisse und eigenes Vergnügen abziele, zerstöre menschliche Beziehungen, sagte Franziskus.
 / © Lysenko Andrii (shutterstock)
Wollust, die nur auf eigene Bedürfnisse und eigenes Vergnügen abziele, zerstöre menschliche Beziehungen, sagte Franziskus. / © Lysenko Andrii ( shutterstock )

Glückliche Beziehungen stabilisieren - und in schwierigen Lagen helfen, bevor es zu spät ist: Das ist das Ziel des "Lotsenportals" des Erzbistums Freiburg, das vor einem Jahr an den Start ging. Zum Valentinstag geben die Fachleute hinter dem Online-Trainingsportal einige Tipps für gelingende Beziehungen:

- Wollwollend bleiben: Feindseligkeit und innere Ablehnung gegenüber dem Partner oder der Partnerin sind nach Worten von Bettina Zenner deutliche Alarmzeichen. Wohlwollen kann sich nach Worten der Diözesanbeauftragten für Ehe-, Familien- und Lebensberatung schon in kleinen Gesten zeigen - etwa dem Kaffee, den man morgens ans Bett bringt.

- Grundregeln der Kommunikation beachten: richtig zuhören, das Gegenüber ausreden lassen - solche Techniken lassen sich bei einer Paarberatung aktiv trainieren. Allerdings sei es ein verbreitetes Missverständnis, dass ständige Problemgespräche hilfreich seien: Ewiggleiche Vorwürfe und fruchtlose Diskussionen könnten vielmehr den Frust verstärken, warnt Zenner.

- Beziehung braucht Zeit: Das betont der Freiburger Professor für Klinische Psychologie, Christian Roesler: "Es läuft nicht einfach so nebenher." Für viele Paare sei dies eine entscheidende Erkenntnis. Gemeinsame Zeit solle man ruhig in den Kalender eintragen.

- Miteinander reden - aber richtig: Vielen Paaren stellt Zenner nach eigenen Worten die Aufgabe, einmal nicht über die Kinder oder die Organisation des Alltags zu sprechen. Hilfreich sein könnten auch Quizspiele oder einfache Fragen danach, ob sich das Lieblingsessen oder ein Traum-Reiseziel geändert habe - Überraschungen nicht ausgeschlossen.

- Keine Angst vor Hilfe von außen: Wer immer wieder in unversöhnliche Streits gerät oder das Gefühl hat, mit einem Thema nicht weiterzukommen, dem raten die Profis zu einer Beratung. Roesler verweist auf die angelsächsischen und skandinavischen Länder, in denen Paartherapien viel verbreiteter und selbstverständlicher seien. Hierzulande hätten viele Menschen dagegen "rigide Vorstellungen davon, was normal ist". Viele Paare nutzen diese Angebote erst dann, "wenn schon viel Porzellan zerschlagen ist", sagt Zenner. Beide ermutigen dazu, Hilfe zu suchen, bevor es möglicherweise zu spät ist. (KNA)