Forscher beziffern Verlust von Lebensjahren durch Corona

Zwei Millionen Jahre

FFP2-Maske gilt als eine der besten Schutzmaßnahmen gegen eine Coronavirus-Infektion / © Daniel Karmann (dpa)
FFP2-Maske gilt als eine der besten Schutzmaßnahmen gegen eine Coronavirus-Infektion / © Daniel Karmann ( dpa )

Durch die Corona-Pandemie sind nach Berechnungen von Wissenschaftlern in Deutschland rund zwei Millionen Lebensjahre verloren gegangen. Eine am Dienstag im Journal "Plos Medicine" veröffentlichte Studie aus Großbritannien hat berechnet, wie sich die Pandemie auf 18 europäische Länder ausgewirkt hat. Nach Erkenntnissen der Forscherinnen und Forscher sind dort durch vorzeitigen Tod 16,8 Millionen Lebensjahre nicht gelebt worden, die sonst nach der normalen Lebenserwartung angefallen wären. 

Über die Studie berichtet vorab das in Köln ansässige "Science Media Center". In Deutschland gab es laut Schätzungen rund 180.000 durch Corona bedingte Todesfälle. Im Ländervergleich schnitten Staaten mit höherer Impfquote und höherem Bruttoinlandsprodukt besser ab. Am wenigsten Lebensjahre pro 1.000 Einwohner verloren Schweden, Dänemark und die Schweiz, am meisten Estland, Polen und Spanien. Deutschland und Österreich lagen im Mittelfeld.

Negative Effekte von Pandemie-Schutzmaßnahmen

Berücksichtigt wurden bei der Studie direkt durch Corona ausgelöste Todesfälle, aber auch indirekte Folgen wie Todesfälle und verkürzte Lebenszeit durch verzögerte Gesundheitsdienstleistungen wie verspätete Krebs-Operationen und negative Effekte von Pandemie-Maßnahmen auf die Gesundheit. Auf der anderen Seite verhinderte die Pandemie vorzeitige Todesfälle, beispielsweise gab es deutlich weniger Grippefälle.

Ausgewertet haben die Wissenschaftler Daten verschiedener nationaler Institute, der Weltgesundheitsorganisation und Sterblichkeits- und Krankheitsraten aus 18 europäischen Ländern für den Zeitraum von 2020 bis 2022. Von den in diesen Ländern verlorenen 16,8 Millionen Lebensjahren seien 3,6 bis 5,3 Millionen auf indirekte Pandemie-Folgen zurückzuführen, heißt es. Der Start der Impfungen habe zu einem geringeren Anteil an direkt durch Covid-Infektionen verlorenen Lebensjahren geführt.