Eritreisch-Orthodoxe Kirche

Mitglieder der eritreisch-orthodoxen Gemeinde Sankt Michael sitzen in den Kirchenbänken der evangelischen Kreuzkirche in Hamburg / © Antonino Condorelli (KNA)
Mitglieder der eritreisch-orthodoxen Gemeinde Sankt Michael sitzen in den Kirchenbänken der evangelischen Kreuzkirche in Hamburg / © Antonino Condorelli ( KNA )

Die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo Kirche ist die jüngste der altorientalischen Kirchen, die sich nach dem Konzil von Chalzedon (451) von der römisch-byzantinischen Reichskirche getrennt hatten. Erst nach der Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien im Jahr 1998 wurde sie eine selbstständige Kirche; bis dahin gehörte sie zur Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo Kirche, von der sie sich bis heute in Liturgie und Lehre kaum unterscheidet.

Beide Kirchen führen ihren Ursprung auf den Evangelisten Matthäus zurück. Bereits in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurde das Christentum im damaligen Königreich Aksum offiziell anerkannt. "Tewahedo" bedeutet "Einheit" und bezieht sich auf die Vereinigung der beiden Naturen in Christus.

Das Oberhaupt der Eritreisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Antonios, hat seinen Sitz in Asmara und steht seit 2006 wegen seiner Proteste gegen die Regierungspolitik unter Hausarrest. Auch die rund zwei Millionen Mitglieder der Kirche haben unter Repressalien der eritreischen Regierung zu leiden. Die Eritreisch-Orthodoxe Kirche pflegt enge Beziehungen zur hauptsächlich in Ägypten verbreiteten koptischen Kirche. (kna, 11.05.2018)